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IBM zieht sich aus Token-Ring-Bereich zurück

Übergabe des gesamten Geschäftsbereichs an Madge. IBM hat seine Token-Ring-Produktpalette an das britische Unternehmen Madge abgegeben. Madge arbeitet bereits seit über 17 Jahren in diesem Bereich und konnte in dieser Zeit Token-Ring-Unternehmen aufkaufen - darunter beispielsweise Firmen wie Olicom.
/ Andreas Donath
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IBM wurde von Madge bisher als Mitbewerber gesehen. Im Rahmen des Vendor Branded Option Program werden die IBM-Kunden ab sofort die Token-Ring-Produkte an Madge abgeben. Token Ring, eine Topologie für unternehmensweite Netze, ist eine LAN-Spezifikation von IBM, die als Modell für IEEE 802.5 benutzt wurde; jedoch mit der Einschränkung, dass es eine physische Stern-Topologie festlegt. Diese Technologie ist heutzutage noch bei sehr vielen Unternehmen, Behörden, Banken und weiteren Institutionen im Einsatz.

Token Ring benutzt eine Token-übergebende Zugriffsmethode, um Datenraten von 4, 16 und 100 Mbps zu erreichen. Die Spezifikation legt bestimmte Kabel- und Anschlusstypen fest. Das Token, also die Zugriffsberechtigung, wird von Workstation zu Workstation weitergegeben. Wenn eine Station keine Daten zu übertragen hat oder gerade ein Datenpaket sendet, wird der Token an die nächste Station weitergegeben. Das Token-Ring-Verfahren ist eine Methode, die sicherstellt, dass nie zwei Netzrechner gleichzeitig eine Nachricht senden. Die Station, die das Token momentan besitzt, darf ihre Nachrichten ins Netz schicken und gibt das Token danach weiter.

Madge verspricht sich durch die Übernahme des Geschäftsfeldes einen zusätzlichen Millionen-Umsatz. Aber auch die Tatsache, ehemaliges IBM-Klientel weiterhin mit Token-Systemen beliefern zu können, bewegte Madge zu dem Geschäft. Der Kunde ordert weiterhin über einen Reseller das "IBM-Produkt", bekommt dann allerdings ein Madge-Fabrikat. Die Reseller sollen für eine bessere Übersicht eine Cross-Reference-Liste erhalten, aus der hervorgeht, welches Madge-Produkt zu den jeweiligen Geräten von IBM äquivalent ist.


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