Test: Googles E-Mail-Dienst Gmail auf dem Prüfstand
Als bekannt wurde, dass Gmail für die Auslieferung von Werbung ein- und ausgehende E-Mails automatisiert auslesen will, haben US-Datenschützer dies als einen Verstoß gegen Datenschutzgesetze eingestuft. Eine Nachfrage bei dem Bundesdatenschutzbeauftragten in Deutschland ergab, dass die Behörde bislang noch nicht eingehend genug über die Arbeitsweise von Gmail informiert ist und kein abschließendes Urteil dazu abgeben kann. Allerdings sieht der Bundesdatenschutzbeauftragte durchaus das Problem, dass ein automatisches Auslesen von E-Mails gegen das Fernmeldegeheimnis im deutschen Telekommunikationsgesetz verstößt. Um solche und andere Fragen zu klären, sind in Kürze Gespräche mit Google geplant.
Gmail
Auch wenn sich das Auslesen von E-Mails per Gmail technisch nicht von der Arbeitsweise eines Spam-Filters unterscheidet, kann die Datenanalyse in Gmail eine andere Qualität haben und damit juristisch relevant werden. Google argumentiert damit, dass die Gmail-Nutzer schließlich vorher ihr Einverständnis geben, dass E-Mails ausgelesen werden. Demzufolge müsse man den Dienst nicht nutzen, wenn man das nicht wolle. Allerdings übersieht Google dabei, dass man als Versender einer E-Mail an den Google-Dienst nirgendwo eine entsprechende Erklärung abgegeben hat und es auch hier zu einer automatischen E-Mail-Analyse kommt. Da sich Gmail noch in der Beta-Phase befindet, sind Änderungen an der Privacy Policy bis zum offiziellen Start durchaus denkbar. Derzeit liegen allerdings noch keine Informationen vor, ob Änderungen geplant sind. Allerdings beteuerte Google gegenüber Golem.de, dass man mit Gmail auf keinen Fall gegen geltende Gesetze verstoßen werde.
Im Moment liegen keine Angaben dazu vor, wann der Beta-Test für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht oder der fertige Dienst bereitgestellt wird. Auch steht nicht fest, wann sich der Google-Dienst mit Safari oder Opera bedienen lassen wird. Gleiches gilt für eine Gmail-Version mit deutschsprachiger Bedienung.
Fazit:
Sowohl die Konversationen als auch die Labels lassen Gmail in der Masse an Free-Mailern hervorstechen; auch der zur Verfügung gestellte Speicherplatz von 1 GByte hebt den Dienst von ähnlichen Angeboten ab. Geübte Nutzer gewöhnen sich schnell an die Gmail-Steuerung, Gelegenheitsnutzer werden aber deutlich mehr Energie darauf verwenden müssen, sich mit der Arbeitsweise der Konversationen und Labels vertraut zu machen. Hier steht Google noch viel Arbeit bevor, die Nutzer von den Vorzügen von Gmail zu überzeugen.
Gmail
Mit Hilfe der Konversationen lassen sich E-Mails leichter ordnen und es hilft, auch bei vielen E-Mails nicht so leicht den Überblick zu verlieren. Mit den Labeln und der Filterfunktion werden Konversationen zudem nach verschiedenen Themengebieten automatisch geordnet. Alternativ verteilt man Konversationen manuell auf bestimmte Label, um selbst bei vielen E-Mail-Daten den Überblick zu behalten. Zudem steht einem eine umfangreiche Suchfunktion zur Seite, wie man es von einem Google-Dienst kaum anders erwartet hätte. Leider kann Gmail derzeit nur über die Web-Oberfläche benutzt und auch nur mit einer Auswahl an Browsern bedient werden.
Nachtrag vom 6. Oktober 2004:
Google hat seinem Gmail-Dienst einige neue Funktionen bereitgestellt. Neben einem durchsuchbaren Adressbuch gibt es nun eine Entwurfsfunktion und eine Weiterleitungsoption. Mit dem Tool Gmail Notifier wird man über neu eingegangene E-Mails informiert und kann darüber Gmail als Standard-E-Mail-Client ins System einbinden. Mehr dazu in einer separaten News-Meldung.
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Geschäftlich? Bei GMail? Puh! Ich brauch jetzt erstmal einen Espresso und Aspirin...
Dann Bewerb dich doch als Moderator und Miste aus. der richtige spam soll hierhin user2...
Man braucht gar keine Einladungen mehr um ein gmail konto zu eröffnen. einfach auf www...
Naja wie man es halt nimmt, es soll ja auch geschäftliche Nutzer geben, die solche Mail...