'Operation Fastlink': Koordinierter Schlag gegen Warez-Szene
BSA: Bislang größte internationale Aktion gegen Internet-Piraten
Vom 21. bis 22. April 2004 gab es den laut der Business Software Alliance (BSA) weltweit bisher größten koordinierten Schlag gegen die organisierte Software-Raubkopier-Szene. Strafverfolgungsbehörden sollen bei insgesamt 120 Durchsuchungen in Deutschland und zehn weiteren Ländern über 200 Rechner und Server beschlagnahmt und Software-, Musik- und Film-Raubkopien im Wert von etwa 50 Millionen Euro gefunden haben.
Im Fokus der aktuellen Ermittlungen stünden rund 100 Personen. Zu den Zielen der Ermittlungen gehörten die Raubkopierer-Gruppen "Fairlight", "Kalisto" und "Echelon". Allein in Großbritannien sollen auch Waffen sowie gefälschte Personaldokumente und Kreditkarten sichergestellt worden sein. Weitere Durchsuchungen fanden zudem in Belgien, Dänemark, Frankreich, Ungarn, Israel, den Niederlanden, Singapur und Schweden statt.
Die Durchsuchungen waren eine gemeinsame Aktion europäischer und US-amerikanischer Strafverfolgungsbehörden und Urheberverbänden, darunter das Federal Bureau of Investigation (FBI), das Department of Justice (DOJ) der USA, das deutsche Bundeskriminalamt (BKA), die spanische Cuerpo Nacional de Policia (CNP), die britische National High Tech Crime Unit (NHTCU) und die Federation Against Copyright Theft (FACT).
"Man hält Internetpiraten oft für harmlos, sie sind im Gegenteil aber sehr erfolgreich darin, die Anonymität des Internets zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen und ihre Waren zu vertreiben. Internetpiraten gefährden den europäischen Wirtschaftsstandort und schaden Verbrauchern und der Softwareindustrie gleichermaßen. Jeder ausgehobene Piratenring bringt Europa den Vorteilen gesenkter Raubkopieraten einen Schritt näher, stärkt seine Wirtschaft, schafft neue Arbeitsplätze und steigert die Steuereinnahmen", meint Beth Scott, Vice President der BSA EMEA.
Die Frage, in welchem Umfang der Kampf gegen die Raubkopie-Ringe wirklich neue Arbeitsplätze schaffen kann, bleibt allerdings umstritten. Zudem gefährdet die BSA laut Kritikern selbst Arbeitsplätze, insbesondere im Bereich kleiner und mittelständischer Software-Unternehmen, da sie sich lautstark für die heftig umstrittenen Software-Patente stark macht.
Nicht für alle nachvollziehbar sein dürfte der BSA-Ruf nach härteren Gesetzen: "Die BSA arbeitet hart daran, dass die Verbraucher sich in der neuen digitalen Welt in einer sicheren und gesetzmäßigen Umgebung befinden. Die Internetpiraterie ist ein ernsthaftes Problem, und es bedarf deutlicher rechtlicher Mittel, um sie zu verhindern", klagt Scott. Da es in Europa wohl kein Land gibt, in dem Diebstahl nicht geahndet wird, meint der Wirtschaftsverband der Software-Industrie hier wohl eher eine generelle Aufweichung des Datenschutzes insbesondere auf Provider-Seite, damit die Strafverfolgung leichter möglich wird.
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Wow. Selten so qualifizierte Aussagen gesehen :D Dann noch einen halben Monat, nach dem...
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