Novell: SCOs Vorwürfe gegen IBM unhaltbar
IBM erhält im Streit mit SCO Unterstützung von Novell
Novell hat in einem Brief die von SCO erhobenen Vorwürfe gegenüber dem von IBM übernommenen Unternehmen Sequent zurückgewiesen. SCOs Auslegung der Unix-Lizenzverträge steht nach Ansicht von Novell im klaren Widerspruch zu den von AT&T einst veröffentlichten Auslegungen der von AT&T geschlossenen Verträge.
SCO erhebt Anspruch auf von Sequent entwickelten Code, da dieser nach Ansicht von SCO von Unix abgeleitet ist. Entsprechende abgeleitete Produkte müssten als Teil des eigentlichen Produktes behandelt werden, zitiert SCO den Unix-Lizenzvertrag und leitet daraus die eigenen Ansprüche an Sequents Code ab.
Novell führt nun öffentliche Aussagen von AT&T aus dem Jahre 1985 an, die SCOs Vertragsauslegung widerlegen. Seinerzeit hielt AT&T die entsprechenden Rechte an Unix, die später Novell und dann SCO übernahm. So stellt AT&T in seinem Newsletter "$echo", der an Unix-Lizenznehmer versandt wurde, klar, dass man die Unix-Lizenzverträge den Bedürfnissen der Kunden anpassen werde, um die Frage der Eigentumsrechte an abgeleiteten Arbeiten durch Lizenznehmer klarzustellen. "AT&T 'erhebt keine Eigentumsansprüche an keinem Teil von Modifikationen oder abgeleiteter Arbeiten, die kein Teil eines Software-Produktes sind'", zitiert Novell die AT&T-Publikation.
In einer späteren Ausgabe von $echo gehe AT&T noch einen Schritt weiter und erkläre, dass der oben zitierte Satz nur das Ziel verfolge, gegenüber Lizenznehmern klarzustellen, dass AT&T keine Ansprüche an deren Code erhebe, sondern nur an dem ursprünglich von AT&T entwickelten Code.
Vor diesem Hintergrund seien die Anschuldigungen von SCO gegen Sequent und IBM unhaltbar. Novell geht aber noch einen Schritt weiter und fordert SCO unter Berufung auf den zwischen SCO und Novell geschlossenen Kaufvertrag über die Unix-Rechte auf, Sequent alle aus SCOs Sicht für das Unternehmen notwendigen Rechte einzuräumen, ohne die SCO nach eigener Ansicht eine Basis hätte, den von Sequent entwickelten Code als den eigenen zu betrachten. Novell verlangt also von SCO, die Grundlage der eigenen Klage gegen IBM zu eliminieren.
Novell stützt sich dabei auf die Klausel 4.16(b) seines Vertrages mit SCO, nach der Novell von SCO verlangen kann, allen Unix-Lizenznehmern die für sie notwendigen Rechte einzuräumen. In dem am 6. Februar 2004 verfassten Brief an SCO gibt Novell dem Unternehmen bis zum 11. Februar 2004 um 12 Uhr Mittag Zeit, auf die eigenen Forderungen einzugehen und Novell dies mitzuteilen.
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