Bundesfinanzministerium: Internet-Steuerrechner geht falsch
Programm überzeichnet Entlastung für Pendler
Dem Bundesfinanzministerium ist im Zusammenhang mit der Steuerreform erneut ein schwerer Rechenfehler unterlaufen. Dem Nachrichtenmagazin Focus zufolge hat das Ministerium den interaktiven Steuerrechner falsch programmiert, mit dem das Ministerium seit dem 17. Dezember im Internet für die Reform wirbt.
Durch den Fehler werde vor allem für Pendler eine stark überhöhte Entlastung ausgewiesen. So rechne das Programm des Ministeriums einem ledigen Arbeitnehmer mit einem Jahresbrutto von 30.000 Euro und einem einfachen Arbeitsweg von 35 Kilometern für 2004 eine Steuerentlastung von 424 Euro vor. Tatsächlich falle die Entlastung durch die Steuerreform wegen der gekürzten Entfernungspauschale aber nicht halb so hoch aus.
Einem Arbeitnehmer, der 20.000 Euro im Jahr verdient und 70 Kilometer pendelt, offeriere Eichels Rechner eine jährliche Entlastung von 239 Euro. Focus zufolge muss er aber mindestens 113 Euro mehr zahlen als im vergangenen Jahr. Die falschen Berechnungen ergeben sich, weil das Ministerium die Kürzungen bei der Entfernungspauschale entgegen offizieller Darstellung nicht in sein Computerprogramm eingebaut hat.
Die Bundessteuerberaterkammer bestätigte die Focus-Recherchen: "Das ist eine Schlamperei, die dem Bundesfinanzminister nicht passieren dürfte", sagte der Vize-Präsident der Bundessteuerberaterkammer, Harald Grürmann, zu Focus. Der Programmierfehler sei eine Folge der immer hektischeren Gesetzgebung im Steuerrecht. "Drei Wochen nach der endgültigen Entscheidung kann noch nicht einmal der Bundesfinanzminister seine eigenen Gesetzentwürfe umsetzen", so Grürmann.
Das Ministerium ließ seinen Rechner dagegen vorerst ohne Korrekturen im Netz. Ein Sprecher erklärte auf Focus-Anfrage: "Fehlerhafte Resultate des Steuerrechners sind hier bisher nicht bekannt."
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