SCO geht nun auch gegen seine Lizenznehmer vor

SCO: Verbreitung von Linux verstößt gegen den DMCA

SCO eskaliert den Streit um Linux einmal mehr und geht nun auch gegen seine eigenen Lizenznehmer vor: Das Unternehmen fordert seine UNIX-Lizenznehmer unter anderem auf, schriftlich zu bestätigen, dass sie keinen "proprietären UNIX-Code" in Linux nutzen. Zudem versucht SCO mit neuen Briefen den Druck auf Linux-Anwender zu erhöhen; laut SCO wurden bestimme "Application Binary Interfaces" (ABI) aus UNIX direkt in Linux kopiert.

Artikel veröffentlicht am ,

SCO hat nach eigenen Angaben mehrere tausend UNIX-Lizenznehmer aufgefordert, schriftlich zu versichern, dass ihre Angebote konform mit ihren UNIX-Source-Code-Verträgen sind, sie nicht zugelassen haben, dass proprietäre UNIX-Quelltexte in Linux integriert werden, sie keinen proprietären UNIX-Code in Linux verwenden und keine Geheimhaltungsklauseln verletzt haben.

Konkret verlangt SCO von seinen Lizenznehmern eine schriftliche Erklärung, dass sie keine binäre Version des Linux-Kernels einsetzen, die aus einem Quelltext erstellt wurde, der Teile von SCOs Application Binary Interface Code (ABI Code) enthält. Diese seien in den entsprechenden Briefen explizit ausgewiesen.

Zudem sollen die Lizenznehmer versichern, dass kein Entwickler oder Auftragnehmer mit Zugang zu UNIX entsprechende Software jemals in Linux oder ein anderes UNIX-basiertes Produkt integriert habe. Weiterhin soll versichert werden, dass weder das jeweilige Unternehmen noch seine Mitarbeiter oder Auftragnehmer Teile von UNIX direkt für andere verwendet oder diesen die Verwendung erlaubt haben, insbesondere, aber nicht ausschließlich, in Bezug auf Linux.

SCO verlangt darüber hinaus Zusicherungen, dass keine Teile, die dem UNIX-Lizenzvertrag zuzurechnen sind, an mit Exportbeschränkung belegte Länder gegangen sind. Dazu zählen beispielsweise Syrien, Iran, Nordkorea und Kuba. Dies gelte auch für eine Verbreitung unter der General Public License (GPL). Auch sollen die Unternehmen zusichern, dass weder sie noch ihre Angestellten oder Auftragnehmer Teile von UNIX unter die GPL gestellt haben oder vorgaben, dies zu tun.

SCO gibt seinen UNIX-Lizenznehmern bis Ende Januar 2004 Zeit, um eine entsprechende Versicherung abzugeben. Sollten sie der Aufforderung nicht in der besagten Frist nachkommen, stelle dies eine Verletzung des Lizenzvertrages dar und gebe SCO das Recht, den Lizenzvertrag zu kündigen. Damit erlösche auch das Recht für die Lizenznehmer, ihre entsprechende Software weiterhin zu vertreiben. Ähnlich war SCO schon gegen IBM vorgegangen.

In den Briefen an Endkunden weist SCO darauf hin, dass die Verbreitung von Linux durch einen Software-Anbieter oder einen Endnutzer gegen den umstrittenen Digital Millennium Copyright Act (DMCA) verstoße, solange in Linux Teile enthalten seien, an denen SCO die Urheberrechte halte.

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Teletubi 29. Dez 2003

der angeblich in Linux verbotenerweise drin sein soll. Das hat SCO bisher nicht getan und...

Ingo Cnito 29. Dez 2003

dpa.Schlagzeile: SCO geht ab 2004 gegen sich selbst vor... da SCO voraussichtlich bis...

Deamon 29. Dez 2003

Wenn ein Administrator (in einer kleinen Firma) sich immer noch nicht mit Linux...



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