Ist Google das nächste Ziel von SCO?
Offiziell hat SCO aber noch nicht verkündet, welches Unternehmen man verklagen wolle, SCO-Chef Darl McBride setzte aber kürzlich eine Frist von 90 Tagen, in denen man Klage einreichen wolle. McBride hatte bei der Gelegenheit ebenfalls erklärt, er rechne in diesem Fall mit einem recht kurzen Verfahren, schließlich seien die Urheberrechtsverletzungen durch Linux-Nutzer, die SCO keine Lizenzgebühren zahlen, offensichtlich.
Google setzt diversen Berichten zufolge rund 10.000 Linux-Server ein, was bei SCO nach gültigen Einführungspreisen Lizenzgebühren von rund 7 Millionen US-Dollar nach sich ziehen würde.
Linux-Vertreter lehnen SCOs Lizenzforderungen weiter als unbegründet ab und sehen allein im Angebot von SCO eine Verletzung der GNU General Public License, gegen die auch die Unternehmen verstoßen, die auf SCOs Forderungen eingehen.
SCO wirft IBM vor, unerlaubt Code-Teile aus Unix System V, die unter dem Urheberrecht von SCO stehen, in Linux integriert zu haben. Damit habe IBM mit SCO bestehende Verträge gebrochen. Zugleich geht SCO mit dieser Argumentation gegen Linux vor und erklärte das freie Betriebssystem Linux kurzerhand zu einem unerlaubten und damit illegalen Derivat von Unix. Von Unternehmen und Nutzern, die Linux einsetzen, verlangt SCO daher den Kauf einer speziellen Lizenz für mehrere Hundert US-Dollar.
Beweise dafür, dass Linux wirklich unerlaubt Code enthält, an dem SCO die Urheberrechte hat, konnte SCO bislang nicht vorlegen. Lediglich im Rahmen seiner Hausmesse präsentierte SCO einige Code-Fragmente, was sich aber als Schlag ins Wasser erwies. Zum einen wurden die Code-Fragmente nicht von IBM, sondern von SCO in Linux integriert, zum anderen wurden sie mehrfach, auch von SCO, unter freien Lizenzen veröffentlicht. Auch die Tatsache, dass SCO Linux selbst unter der GPL vertrieb, ziehen Open-Source-Verfechter heran, um zu zeigen, dass SCOs Vorwürfe haltlos sind.



