Bargeldlos "Knöllchen" bezahlen per Mobil-Terminal
Ab 1. Januar 2004 Zahlungsterminals NRW-weit im Einsatz
Moderne Bezahlmethoden und Computertechnik ziehen auch bei der Polizei im Streifendienst langsam in den Alltag ein. Ab 1. Januar 2004 nimmt die nordrhein-westfälische Polizei kein Bargeld mehr von Verkehrssündern an. Diese werden dann von den Polizisten landesweit nur noch mit rund 3.400 mobilen elektronischen Zahlungsterminals zur Kasse gebeten. Ähnliche Verfahren gibt es auch im europäischen Ausland teilweise seit Jahren.
Barvus-Zahlungsterminal
Umständliche und zeitraubende Abrechnungsverfahren sollen damit weniger werden. Durch die Zahlung mit EC- oder Kreditkarte ist eine Verwarnung an Ort und Stelle erledigt. Das Verfahren sei von Datenschützern geprüft und arbeite unter strengen sicherheitstechnischen Vorgaben.
Mittlerweile wurden in einer Testphase in sechs Polizeibehörden knapp 8.000 bargeldlose Zahlungstransaktionen über "Barvus" (Bargeldloser Einzug von Verwarnungsgeldern und Sicherheitsleistungen) abgewickelt. Dabei zogen die Beamten Verwarnungsgelder zwischen 5,- und 35,- Euro und Sicherheitsleistungen bis zu einem Betrag von 5.100,- Euro ein.
Die EC-Karte wird durch ein Lesegerät geführt oder eingesteckt, der fällige Betrag eingetragen und durch Bestätigung mit einer PIN oder Unterschrift die elektronische Zahlung veranlasst.
Die Übermittlung der Daten erfolgt verschlüsselt über ein GSM-Modul. Am Ende des Zahlungsvorgangs wird ein Beleg ausgedruckt, auf dem der Polizist den Verkehrsverstoß vermerkt und dem Betroffenen aushändigt. Für die Betroffenen entstehen durch das bargeldlose Zahlungsverfahren keine zusätzlichen Kosten. Diese werden vom Land getragen. Mit dem neuen Verfahren kann die Polizei auch Sicherheitsleistungen von ausländischen Verkehrssündern einfacher als bisher einziehen. In der Vergangenheit bereitete es erhebliche Schwierigkeiten, Beträge an Ort und Stelle bar zu kassieren. Die Polizisten mussten Wertgegenstände sicherstellen und fremde Währungen in Euro umtauschen.
Die Gewerkschaft der Polizei Kreisgruppe Bonn kritisierte hingegen den erhöhten Zeitaufwand gegenüber dem Verwarnungsgeldblock, einen starken Anstieg der ausgestellten Zahlscheine im Testzeitraum sowie die Größe des Gerätes, die fehlende Akzeptanz beim Bürger sowie Verbindungsprobleme im Funkstreifenkraftwagen und eine erhöhte Elektrosmogbelastung der Polizisten, vornehmlich im Auto.
Ab sofort können auch Umweltdelikte, wie das achtlose Wegwerfen einer Zigarettenschachtel, über die Terminals von Telecash abgerechnet werden. Wer nicht mit EC- oder Kreditkarte zahlen kann oder will, erhält von den Polizisten natürlich weiterhin einen Zahlschein.
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