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Auch in Deutschland: Klagewelle gegen Musikpiraten geplant?

Deutsche Musikindustrie will Exempel statuieren. Die deutsche Musikindustrie will Raubkopierer künftig deutlich härter verfolgen, wenn im Herbst 2003 das neue Urheberrecht in Kraft tritt. Der Urheberrechtsexperte Bernhard Knies sagte dem Nachrichtenmagazin Focus, bald drohten denjenigen Schadenersatzklagen, die ihre Festplatten mit urheberrechtlich geschützten Liedern zum Herunterladen öffneten.
/ Andreas Donath
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"Plattenfirmen und der Phonoverband werden mit Hilfe der Staatsanwaltschaft und der Polizei künftig saftige Geldstrafen gegen einzelne Anbieter durchsetzen, um abschreckende Exempel zu statuieren" , sagte der Münchner Rechtsanwalt.

In den USA geht der Dachverband der Musikbranche, Recording Industry Association of America (RIAA), schon jetzt mit drastischen Mitteln gegen Internet-Piraten vor. In den kommenden Wochen will sie viele Anbieter illegal erworbener Musik zur Kasse bitten: Die RIAA fordert Schadenersatz von bis zu 130.000 Euro (150.000 US-Dollar) pro freigegebenem Song. Gerichtlich wurde die Forderung allerdings noch nicht umgesetzt.

Nach Ansicht der deutschen Phonoverbände öffnet sich die Schere zwischen kopierter und verkaufter Musik immer weiter. 2002 seien 165 Millionen CD-Alben in Deutschland verkauft worden, gleichzeitig wurden aber 259 Millionen Rohlinge privat mit Musik bespielt und 622 Millionen Songs aus dem Internet heruntergeladen.

"Letztes Jahr wurden in Deutschland eine Viertelmilliarde CD-Rohlinge nur mit Musik kopiert; das sind rund 100 Millionen Stück mehr als verkaufte CD-Alben, und die Schere geht immer weiter auseinander" , so Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände.


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