3Com mit enttäuschendem vierten Bilanzquartal
Die Verlustausweitung sei ein Ergebnis der schwachen Konjunktur vor allem in Asien, wo man gegenüber dem Vorquartal 26 Prozent Umsatzrückgänge verkraften musste. In der EMEA-Region gingen die Umsätze im gleichen Zeitraum um 28 Prozent zurück, während die amerikanischen Absatzgebiete nur 4 Prozent Umsatzverluste verursachten. In Asien wird SARS als einer der Gründe angeführt, weshalb es zu einem Einbruch kam, während man in Europa auf Grund der schwächelnden Konjunktur Misserfolge hinnehmen musste. Wertmäßig trifft 3Com das Europageschäft wesentlich mehr, da hier 50 Prozent des Business-Umsatzes gemacht werden.
Ein weiteres Problem ist das Produktportfolio, das noch zu sehr auf 10/100-Geräte ausgelegt sei, so Bruce Claflin. Gerade dieser Markt sei aber von sinkenden Preisen und sinkender Nachfrage und gleichzeitig hohen Wettbewerbskosten besonders betroffen. Deshalb kündigte Claflin auch Preissenkungen und Portfolioerweiterungen an, die Lücken im Bereich der Layer-3-Produkte, IP-Telefonie und modularer Switches und Router füllen sollen.
Die Mitarbeiteranzahl lag Ende des vierten Quartals bei rund 3.400 Personen und damit deutlich unter dem Vorquartal (Q3), in dem noch 3.900 Personen bei 3Com arbeiteten. Detaillierte Voraussagen für den Verlauf des aktuellen Quartals gab 3Com nicht ab, sondern verwies lediglich auf die Ankündigung, die Zahl der Arbeitsplätze in den nächsten zwei Quartalen (dem laufenden Q1 und Q2) um weitere 10 Prozent zu reduzieren, um die Kosten um 17 bis 18 Millionen US-Dollar zu senken. Der Arbeitsplatzabbau soll vornehmlich in der Verwaltung erfolgen.
Die Verkäufe von Netzwerkprodukten sollen im laufenden Quartal weiter sinken, so 3Com. Einbrüche von 10 Prozent seien möglich. Auch sonst sehe man keine Anzeichen für eine Erholung der Märkte, vor allem in Europa.