Spiel von Activision für PlayStation 2 und Xbox. Der Erfolg der Tony-Hawk-Reihe hat immer mehr Umsetzungen von Trendsportspielen hervorgerufen - mittlerweile kann man auf Konsolen auch BMX, Snowboard oder Inline-Skates fahren. Jetzt hat sich Activision sogar an das hier zu Lande nicht sonderlich populäre Wakeboarding herangewagt - und dabei ein überraschend gutes Spiel geschaffen.
Auf den ersten Blick mag Wakeboarding nicht besonders attraktiv als Grundlage für ein Spiel wirken: Man steht auf einem schmalen Brett und hält sich dabei an einem Seil fest, das wiederum von einem Boot gezogen wird. Die Fahrt des Bootes verursacht nun Wellen, die sich für Sprünge mit dem Board nutzen lassen. Da Activision es allerdings nicht allzu genau nimmt mit dem Realismus, darf man aber nicht nur zu kleinen Hüpfern ansetzen, sondern wirbelt in beachtlichen Höhen in der Luft herum.
Wenn man an Hindernissen wie anderen Booten oder Stegen vorbeikommt, lassen sich diese für Tricks und Stunts benutzen. Dabei sind die Aktionsmöglichkeiten ähnlich wie bei der Tony-Hawk-Reihe, so dass man auch hier Grinds, Grabs und Flips ausführen kann. Per Knopfdruck kann man das Seil loslassen, so dass man nicht mehr auf den (vorgegebenen) Weg des Bootes angewiesen ist und frei die Level erkunden kann. Allerdings verliert man so viel Geschwindigkeit und muss außerdem aufpassen, dass das Boot sich nicht zu weit entfernt - ansonsten hat man Probleme, sich später wieder heranzuhängen.
Entscheidet man sich für den Karriere-Modus, müssen im Laufe der Zeit diverse Aufgaben erfüllt werden. Neben den typischen Aufgaben - etwa das Absolvieren bestimmter Tricks in einem vorgegeben Zeitrahmen - sorgen kleinere Nebenaufgaben wie etwa ein Bootrennen für Abwechslung. Witzig ist eine Variante des Zwei-Spieler-Modus, in dem ein Spieler auf dem Board Stunts vollführt, während der andere das Boot lenkt.
In technischer Hinsicht ist Wakeboarding Unleashed leider alles andere als perfekt - vor allem die zahlreichen Clipping-Fehler fallen unangenehm auf. So ist es häufig möglich, durch Objekte einfach hindurchzufahren. Auf der anderen Seite sorgt die etwas ungenaue Kollisionsabfrage dafür, dass man auch mal ohne eigenes Verschulden vom Brett fällt. Die Steuerung ist ähnlich wie bei vergleichbaren Spielen, reagiert stellenweise aber etwas träge.
Abgesehen von den kleineren Grafikfehlern ist die Optik im Großen und Ganzen recht ansehnlich. Eine Klasse für sich ist mal wieder der Soundtrack - Songs von den Pixies, den Flaming Lips, Pavement und den Stooges sorgen für eine grandiose Akustik.
Wakeboarding Unleashed ist für die Xbox und die PlayStation 2 im Handel erhältlich, wobei die beiden Versionen inhaltlich und optisch nahezu identisch sind. Die hier gezeigten Screenshots stammen von der Xbox-Version.
Fazit: Die Klasse der Tony-Hawk-Reihe erreicht Wakeboarding Unleashed sicherlich nicht, dafür sind die Aufgaben nicht abwechslungsreich genug. Zudem enttäuschen die leichten technischen Mängel ein wenig. Nichtsdestotrotz gehört das Spiel eindeutig zu den guten Vertretern der Trendsportspiel-Gattung und bietet eine willkommene Abwechslung zu den mittlerweile sattsam bekannten Skate- und BMX-Titeln.