PeopleSoft bessert J.D.-Edwards-Übernahmeangebot auf
Für die Übernahme von J.D. Edwards wurden 863 Millionen US-Dollar in Cash und 52,6 Millionen neuer PeopleSoft-Aktien bereitgestellt. Insgesamt stehen 122,4 Millionen J.D.-Edwards-Aktien aus.
Vorher wurden nur 1,7 Milliarden US-Dollar geboten. Jeder J.D.-Edwards-Aktionär hat das Recht, je nach Zuteilung entweder Bargeld oder den Umtausch seiner Aktien in Anteile von PeopleSoft-Aktien zu wählen.
Zusammen erzielen die beiden Unternehmen einen jährlichen Umsatz von 2,8 Milliarden US-Dollar, beschäftigen mehr als 13.000 Mitarbeiter und bedienen rund 11.000 Kunden in 150 Ländern. J.D. Edwards soll dabei in Zukunft als Tochter von PeopleSoft weiterarbeiten.
Craig A. Conway beziffere in seinem offenen Brief an seine Kunden auch den Verlust, der durch eine Einstellung der Produktlinien von PeopleSoft entstehen könnte. Pro Kunde könne sich der Umstieg auf einen sehr hohen zweistelligen Millionen-US-Dollar-Betrag summieren. Der Text lautet in der deutschen Übersetzung im Einzelnen:
Liebe PeopleSoft Kunden,
PeopleSoft hat am Montag, dem 2. Juni 2003, die Übernahme von J.D. Edwards angekündigt. Diese Mitteilung erfolgte nach monatelanger Prüfung der technischen und organisatorischen Vorteile, um für die Kunden beider Unternehmen einen höheren Mehrwert zu schaffen und gleichzeitig bereits bestehende Software-Investitionen zu schützen. Analysten, Systemintegratoren, IT-Unternehmen und - am allerwichtigsten - Kunden begrüßten die geplante Fusion von J.D. Edwards und PeopleSoft sofort. Sie alle erkannten die Vorteile, die das breite Angebot integrierter Software-Anwendungen auf Basis der größten Auswahl von Hardware, Betriebssystemen, Datenbanken und Applikationsservern den Kunden beider Unternehmen bieten wird.
Fünf Tage nach unserer Ankündigung erfuhren wir vom Versuch der Oracle Corporation, PeopleSoft durch ein feindliches Angebot zu übernehmen. Auch wenn dies kaum zu glauben ist, ließ Oracle keinen Zweifel daran, sämtliche Produkte von PeopleSoft einstellen zu wollen und so unsere Kunden dazu zu zwingen, auf Oracles Anwendungen und Datenbank umzustellen. Diese Umstellung würde jedes Unternehmen Millionen Dollar bis zu einem Vielfachen zweistelliger Millionenbeträge kosten.
Nach sorgfältiger Prüfung weist unser Board of Directors das Oracle Angebot unter Angabe einer Reihe von Gründen zurück. Unser Ansicht nach wird eine solche Verbindung keiner Prüfung der Antitrust-Behörden standhalten. Das Bord ist außerdem bestürzt über die räuberische Absicht von Oracle und deren massiven Auswirkungen auf unsere Kunden, Mitarbeiter und die ganze Branche. Über die allgemeinen Gesetze zum Schutz des freien Wettbewerbs hinaus enthalten der Gesellschaftsvertrag und die Satzung von PeopleSoft umfassende Regelungen, um PeopleSoft vor einer feindlichen Übernahme zu schützen.
PeopleSoft wird die Fusion mit J.D. Edwards überzeugt vorantreiben, um den Shareholder Value deutlich zu steigern. Wir bleiben unserer tiefen Verpflichtung gegenüber unseren Kunden treu, indem wir die größtmögliche Auswahl an Betriebssystemen, Datenbanken, Hardware und Applikationsservern unterstützen. Wir werden auch weiterhin innovative Technologien entwickeln und ein ertragsstarkes, finanziell stabiles Unternehmen bleiben. Und wir werden nie etwas anderes sein als ein integres Unternehmen - denn das ist unser Selbstverständnis!
PeopleSoft ist genau deshalb das Ziel einer feindlichen Übernahme, weil wir die besseren Produkte haben, und gerade weil wir so gut im Markt positioniert sind. Die abgekartete Strategie Oracles zur Schädigung unseres Geschäftes zielt gerade darauf ab, neue Kundenaufträge zu verhindern. Lassen Sie das nicht zu. Demonstrieren Sie Ihr Vertrauen in PeopleSoft, und realisieren Sie Ihre bereits geplante Investition in PeopleSoft Produkte noch diesen Monat. Zeigen Sie uns Ihre Wertschätzung, und lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft gestalten - in diesem Monat, diesem Jahr und noch vielen weiteren Jahren.
Mit freundlichen Grüßen
Craig A. Conway
Präsident, CEO



