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Futuremark und Nvidia haben sich wieder lieb

Deutliche Annäherung im Streit um den 3DMark 03 und "optimierte" Treiber. Nach sechs Monaten voll Zwistigkeiten um den 3D-Benchmark " 3DMark 03 " scheint es nun wieder eine Annäherung zwischen Futuremark und Nvidia zu geben. Das Futuremark-Team zog nach Diskussionen mit dem Grafikchiphersteller seine Anschuldigung zurück, dass Nvidias GeForceFX-Treiber betrügen würden.
/ Christian Klaß
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Als Grund dafür nannte Futuremark, dass man nun ein besseres Verständnis für die Situation und Nvidias Optimierungsstrategie habe. Demnach betrachte man u.a. den Austausch von Shader-Programmen durch für die GeForceFX-Architektur optimierte Versionen nicht mehr als "Cheat", sondern als applikationsspezifische Optimierung. Neben Nvidia hat auch ATI seine Treiber entsprechend optimiert, allerdings in deutlich geringerem Umfang.

Die Welt der 3D-Grafik habe sich dramatisch mit der letzten Generation von hoch programmierbaren Grafikprozessoren verändert, die unterschiedliche Architekturen und somit auch einen optimalen Code-Pfad aufweisen würden. Als Vergleich nennen Futuremark und Nvidia hier die verschiedenen Optimierungen für Athlon-XP- und Pentium-4-Prozessoren etwa in Futuremarks Systembenchmark PCMark 2002.

Der 3DMark 03 wird dieser Argumentation natürlich nicht gerecht, denn es handelt sich - laut Futuremark - um einen "unoptimierten DirectX-Test" und könne nur dementsprechende Vergleiche anstellen. Herstellerspezifische Optimierungen seien zwar nicht enthalten und entsprechende Eingriffe durch Treiber weiterhin nicht erlaubt, doch die Entwicklungen der Grafikindustrie und in der Spieleentwicklung würden auch einen anderen Ansatz für die Ermittlung der Spieleleistung erfordern. Aus diesem Grunde erwägt Futuremark derzeit, ob man in künftigen Benchmarks darauf Rücksicht nehme und verschiedene Code-Pfade bzw. Optimierungen für die konkurrierenden Architekturen zulasse.

Nvidia selbst erklärt dazu, dass man eng mit Spieleentwicklern arbeite, um die Spiele für GeForceFX-Grafikkarten zu optimieren. Diese Optimierungen - unter anderem auch Shader-Optimierungen - seien das Ergebnis gemeinsamer Entwicklung. Diesen Weg hätte Nvidia auch für den 3DMark 03 vorgezogen. Nvidia und Futuremark wollen nun mit anderen Unternehmen klare Regeln definieren, wie Benchmarks entwickelt und genutzt werden sollten. Trotz der Zusammenarbeit ist Nvidia allerdings noch nicht wieder Mitglied im kostenpflichtigen Beta-Programm, so Tero Sarkinen, seines Zeichens Executive Vice President of Sales and Marketing bei Futuremark, gegenüber Golem.de

"Wir glauben, dass allgemeine Regeln diese Art von unglücklichen Situationen vermeiden werden" , erklärten beide Unternehmen zuversichtlich in einer Pressemitteilung.


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