Industrie baut "Elektro-Altgeräte-Register" auf
Mit der Gründung der EAR-Projektgesellschaft wollen die Verbände die vom Bundesumweltministerium (BMU) veröffentlichten Eckpunkte zu der geplanten Elektro-Verordnung unterstützen. Darin ist eine eigenständige Rolle der Kommunen bei der Sammlung der Altgeräte und die sich anschließende organisatorische und finanzielle Verantwortung der Industrie für die Verwertung und Entsorgung vorgesehen. Eine "gemeinsame Stelle" soll für die Registrierung und Koordination der Hersteller, Importeure und Erstinverkehrbringer sorgen.
"Die so genannte geteilte Produktverantwortung, bei der die Kommunen die finanzielle Verantwortung für die Sammlung der Altgeräte aus privaten Haushalten behalten, ist für uns die Basis, jetzt sehr schnell innovative Rücknahme- und Verwertungskonzepte zu entwickeln" , erklärte ZVEI-Vizepräsident Prof. Dr. Edward Krubasik.
"Die Industrie hat sich mit der neuen Projektstelle jetzt auf ein gemeinsames Vorgehen zur Umsetzung der Altgeräterichtlinie verständigen können. Ziel ist, eine industriell getragene Institution mit Hoheitsbefugnissen der öffentlichen Hand zu schaffen, die eine effiziente Prozessgestaltung für alle Beteiligten - Politik, Kommunen, Industrie und Privatkunden - garantiert" , betonte BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms.
Die aufzubauende Registrierungs- und Koordinierungsstelle soll sich auf die Aufgaben Registrierung, Mengenerfassung, Abholkoordination, Nachweisführung und Teilnahmebeobachtung beschränken. Operative Aufgaben der Altgeräterücknahme und -entsorgung werden von ihr nicht übernommen. Damit unterscheidet sich das Entsorgungskonzept der deutschen Elektrotechnik- und Elektronikindustrie von anderen bereits etablierten Rücknahmesystemen in Deutschland und Europa.
Mit der Elektro- und Elektronik-Altgeräte-Verordnung soll ab 2005 allein in Deutschland die Entsorgung von rund 1,1 Millionen Tonnen gebrauchten Waschmaschinen, Kühlschränken, Fernsehern, Computern, Telefonen und zahlreichen weiteren elektronischen Geräten neu geregelt werden. Trotz der ab 2005 von der Wirtschaft aufzubringenden Belastungen für die umweltverträgliche Verwertung der gebrauchten Elektrogeräte in Deutschland zwischen 350 und 500 Millionen Euro jährlich haben Wirtschaft und Politik nach Angaben der Verbände eine einvernehmliche Lösung gefunden.



