Lernmittelausgaben bei digitalen Medien gehen zurück
Branchenverband bilanziert negativ für das "PISA-Jahr" 2002
Die staatlichen Ausgaben für Schulbücher und Lernsoftware stagnierten 2002 bei bundesweit ca. 270 Millionen Euro - dem absoluten Tiefstand seit der Wiedervereinigung. Seit 1991 haben sich damit die Pro-Schüler-Ausgaben der öffentlichen Hand von 34,50 Euro auf 21,60 Euro um 37 Prozent reduziert, resümiert enttäuscht der Branchenverband VdS Bildungsmedien bei seiner Wirtschaftspressekonferenz im Vorfeld der Bildungsmesse 2003 in Nürnberg. Der Branchenumsatz mit Bildungsmedien - Schulbücher, Lern- und Unterrichtssoftware - lag 2002 bei unverändert 490 Millionen Euro.
Kein Verständnis bringt der Branchenverband für die Entwicklung im Markt der neuen computergestützten Lernmedien auf: Hier gab es erstmals einen Umsatzrückgang. Nachdem dieses Marktsegment bereits 2001 nicht mehr wuchs, hat sich die Entwicklung nun weiter verschlechtert. Neben der Konsumzurückhaltung im "Nachmittagsmarkt" macht der VdS dafür vor allem den sich abzeichnenden Investitionsstau in den Schulen verantwortlich: Die Finanzkrise der öffentlichen Hand und insbesondere der Kommunen habe die Pläne der Kultusministerien, das Arbeiten mit computergestützten Medien zum Normalfall des Unterrichts zu machen, insgesamt deutlich zurechtgestutzt.
Weiterhin werden fast alle Gelder der Multimedia-Initiativen der Länder - immer noch zwei- bis dreistellige Millionensummen - durch Wartung, Erneuerung und Erweiterung des Technikparks verbraucht. Für den Kauf von Unterrichtssoftware, welche die Technik mit pädagogisch sinnvollen Inhalten füllen könnte, haben die Schulen keine Sondermittel: Sie muss fast überall aus den "eingefrorenen" oder sogar gekürzten Lernmitteletats beschafft werden. So sei der Sprung ins "elektronische Klassenzimmer" nicht zu schaffen, konstatiert der VdS.
Deutschland laufe beim Einsatz dieser Medien "wieder einmal" der internationalen Entwicklung hinterher. "Für die Produzenten von Bildungsmedien stellt sich nun die Frage, ob sie bei der Entwicklung von qualitativ hochwertiger Unterrichtssoftware auch nur mittelfristig sinnvoll investieren", warnte der Verband weiter. Der VdS fordert hier eine radikale Kehrtwende und will dies auch zum Thema eines Gespräches mit der Kultusministerkonferenz machen. Der Umsatz mit Lern- und Unterrichtssoftware lag 2002 bei nur 35 Millionen Euro. Davon wurden lediglich 5 bis 10 Millionen Euro von den Schulen ausgegeben.
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So schlecht sieht es IMHO mit Lernprogrammen gar nicht aus. Sowohl unter Windows als...
Ich weiss nicht ob ich das falsch verstehe, aber muss ein Lernmittel immer eine...
Da kann ich nur zustimmen, selbst im IT Bereich, wo es ja um das Thema selbst geht ist...
Apropos "elektronisches Klassenzimmer": Wir haben schon öfter vor einer Entscheidung...