Flash entwächst dem Internet - Offline Apps ohne Player
"Macromedia Central nutzt die Tatsache, dass sich das Internet mittlerweile zu einer weltweiten Plattform für verteilte Datenspeicherung, Distributed Computing und Echtzeit-Kommunikation entwickelt hat" , erläuterte Kevin Lynch, Chief Software Architect bei Macromedia, das Konzept.
Die Applikationen werden auf den lokalen Computer übertragen und dort ausgeführt und gespeichert. Auch ihre Daten können sie offline speichern und - sofern gewünscht - online abgleichen, sobald der Rechner wieder online verfügbar ist. So kann man beispielsweise offline eine Bestellung in einem Onlineshop aufgeben und sobald der Rechner wieder online ist, wird diese Bestellung verschickt.
Die kostenlose Software basiert auf dem Macromedia-Flash-Player. Durch die Möglichkeit, Daten künftig auch offline zu speichern, Web-Services einzubinden, Benachrichtigungen zu übermitteln und Informationen und Aktivitäten applikationsübergreifend auszutauschen, sollen den typischen Szenarien einer mobilen und nur temporär vernetzten Computerwelt -beispielsweise von PDAs oder Laptops, die mal an WLANs, LANs oder Modemverbindungen online sind - Rechnung getragen werden.
Anwendungen ließen sich damit auch offline auf dem gesamten Desktop abspielen. Lynch: "Diese neue Umgebung bietet zum Beispiel Firmen die Chance, ihren Mitarbeitern unternehmenskritische Informationen außerhalb des gewohnten Browserumfelds mit einem hohen Maß an Funktionalität und einem eindrucksvollen Benutzererlebnis zur Verfügung zu stellen."
Durch eine implementierte Try&Buy-Infrastruktur sowie durch integrierte Transaktions- und Abrechnungsmechanismen können Applikationen online an Endkunden vermietet und verkauft werden. Unter www.macromedia.com/go/central(öffnet im neuen Fenster) können sich interessierte Entwickler ab sofort frühzeitig informieren.
Durch eine automatische Verbindung zum Software-Update-Feature von Macromedia Central (das, wie der Name schon vermuten lässt, eine zentralisierte Plattform darstellt) sollen stets aktuelle Programmversionen vermittelt werden. Macromedia stellt außerdem einen so genannten "Application Finder" bereit, der die User dabei unterstützt, detaillierte Informationen über Kosten, Beliebtheitsgrad und andere wichtige Informationen zu bestimmten Anwendungen einzuholen.
Macromedia Central ist Teil der Produktfamilie "Information Convenience" des US-Softwarehauses, zu der auch der Webeditor Macromedia Contribute und das E-Learning-Tool Macromedia Breeze zählen.
Immer, wenn sich der Nutzer ins Internet einloggt, synchronisieren sich die Daten einer Applikation automatisch auf seinem Rechner und stehen anschließend offline in aktueller Form zur Verfügung. So können zum Beispiel Wetter- und Reiseinformationen oder Online-Kalender auf dem neuesten Stand gehalten werden und mobile Vertriebsteams Zugang zu aktuellen Kunden- oder Verkaufsinformationen bekommen.
Bei der Entwicklung von ersten Central-Anwendungen arbeitet Macromedia unter anderem mit dem amerikanischen Preisvergleichsportal PriceGrabber.com zusammen, das aktuelle Produkt- und Preisinformationen aus den unterschiedlichsten Quellen zusammenträgt und vergleichbar präsentiert. "In unserem Webportal findet der Nutzer an einer zentralen Stelle sämtliche Produktbeschreibungen, Preise und Händlerbewertungen, so dass er sofort intelligente Kaufentscheidungen treffen kann" , erläuterte Lee Barth, Manager Business Development bei priceGrabber.com. "Sobald sich an den Preisen etwas ändert, erfolgt sofort ein Update der Information" .
Für Endnutzer wird Macromedia Central ab Sommer 2003 kostenlos zur Verfügung stehen. Bis dahin soll es auch erste (kostenpflichtige) Anwendungen geben. Entwickler, die bereits im Vorfeld an entsprechenden Applikationen arbeiten wollen, können unter www.macromedia.com/go/centralsdk einen Zugang zum Macromedia Central Software Development Kit beantragen. Abonnenten des Macromedia-DevNet-Professional-Services und Macromedia-Allianz-Partner sind automatisch für eine Teilnahme am Beta-Test vorgesehen, teilte Macromedia mit.



