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Schnellster Supercomputer Deutschlands steht nun in Garching

3.800 Milliarden Gleitkomma-Operationen pro Sekunde. Der zurzeit nach Angaben der Betreiber schnellste Superrechner Deutschlands hat kürzlich seinen endgültigen Platz in einem neuen Erweiterungsbau des Rechenzentrums Garching gefunden, das von der Max-Planck-Gesellschaft und dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) gemeinsam betrieben wird. Der IBM-Großrechner, ein System aus 24 miteinander vernetzten "Regatta"-Knoten, kann in einer Sekunde bis zu 3.800 Milliarden Gleitkomma-Operationen abarbeiten (3,8 Teraflop/s [Floating point operations per second]).
/ Andreas Donath
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Angeliefert wurde der neue Rechner in zwei Stufen über einen Zeitraum von sechs Monaten; in der aktuellen 20. Top-500-Liste wird er als leistungsfähigster Supercomputer Deutschlands geführt. Der neue Computer verfügt über die mehr als zehnfache Rechenleistung des Vorläufers, einer Cray T3E, die innerhalb der letzten fünf Jahre von Platz sieben der Weltrangliste - und Platz eins in Deutschland - auf den 176. Rang abgedrängt wurde. Den ersten IPP-Hochleistungsrechner von 1962 - damals ebenfalls Weltspitze - übertrifft der heutige Supercomputer um das Zehnmillionenfache.

Mit dem neuen Rechner werden Turbulenzen im Plasma simuliert, um die Teilchenbewegung in einem Fusionsplasma im Detail zu verstehen. Ein weiteres Beispiel für die Computernutzung im IPP ist die numerische Optimierung des Fusionsexperiments WENDELSTEIN 7-X, das gegenwärtig im IPP-Teilinstitut Greifswald aufgebaut wird.

Neben dem IPP nutzen auch andere Institute der Max-Planck-Gesellschaft den neuen Rechner. Großanwender ist zum Beispiel das Garchinger MPI für Astrophysik, das Supernova-Explosionen berechnet oder die Materieverteilung im Kosmos nach dem Urknall simuliert. Am MPI für Chemie in Mainz soll der Supercomputer für die Entwicklung von globalen Klimamodellen genutzt werden.

Die Rechenprogramme des Mainzer MPI für Polymerforschung simulieren die Erstarrung von Kunststoffen; das MPI für Festkörperforschung in Stuttgart und das Berliner Fritz-Haber-Institut in Berlin nutzen den Rechner auf dem Gebiet der Materialforschung.


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