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Spieletest: Battlefield 1942 - The Road to Rome

Neues Futter für den fleißigen Battlefield-1942-Spieler. Als Battlefield 1942 letztes Jahr erschien, hatte es schnell eine große Anhängerschaft. Hier hatte man es schließlich nicht nur mit einem netten Ego-Shooter in hübscher Grafik zu tun, sondern einem Titel, der mit vielen benutzbaren Fahrzeugen und Waffensystemen mal etwas erfrischend Neues bot. Mit The Road To Rome ist nun das erste Add-On zum Spiel erhältlich.
/ Andreas Donath
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Schon im Hauptprogramm konnte man als Infanterist, bewaffnet nur mit einer Maschinenpistole, einem Messer und ein paar Handgranaten, fast jedes bewegliche Objekt besteigen und benutzen, sei es ein Kübelwagen, ein Tigerpanzer oder Sherman bis hin zum Flugzeugträger. Aufgabe ist es stets, bestimmte Punkte - gekennzeichnet durch eine Fahne - zu erobern und diese möglichst zu halten.

Battlefield 1942 wurde mit einer bewusst offenen Struktur entwickelt, um Raum zu schaffen für spätere Erweiterungen. "Battlefield 1942: The road to Rome" ist nun die erste offizielle Erweiterung zum Basisspiel seitens des Herstellers, die sich, wie der Name schon verrät, thematisch mit der Invasion der Alliierten in Italien befasst. Der Spieler kann nach der Installation, die Battlefield 1942, wenn nicht bereits vorher geschehen, auch gleich auf die Version 1.25 updatet, an sechs neuen Schlachten teilnehmen.

Diese sechs neuen Maps sind gut designed und bieten eine Menge an Details, so dass man nicht nur auf Grund der nun zum Teil italienisch kommandierenden Achsentruppen ein mediterranes Flair verspürt. So sehen auch die Gebäude und die Umgebung recht nach Mittelmeerurlaub aus, würde nicht direkt vor der Nase ein britischer Panzer vorbeirollen. Man merkt deutlich, dass sich die Level-Designer Mühe gegeben haben. Dies betrifft aber nicht nur den optischen Eindruck, denn die Maps spielen sich doch relativ ausgewogen und abwechslungsreich.

Natürlich beschränkt sich das Add-On nicht nur auf ein paar neue Landschaften, auch das Waffenarsenal wurde um einiges erweitert. Neue Panzer und Flugzeuge gibt es ebenso, etwa das "Sturmgeschütz" - ein Panzer ohne Drehturm, aber mit guter Panzerung und einem starken Geschütz - oder den bekannten Jagdbomber "Mosquito". Auch die Infanterie hat neue Waffen. So sind die Ingenieure jetzt in der Lage, vor ihr nicht sehr schnell feuerndes Gewehr für den Nahkampf ein Bajonett zu setzen.

Darüber hinaus stehen in der Landschaft an bestimmten neuralgischen Punkten Panzerabwehrkanonen diverser Kaliber herum, die sich gut zur Verteidigung kritischer Punkte oder Passagen eignen. Das Besondere an ihnen ist, dass sie zum Teil, wenn einmal zerstört, nicht wieder respawnen, außerdem können sie nicht an einen anderen Platz bewegt werden.

Alle neuen Waffen bieten eine Menge zum entdecken. Jedes System hat seine Schwächen und Stärken, denn auch hier gilt wieder: Allein kann man wenig bewegen. So ist der oben genannte Panzer zwar stark bewaffnet, aber dank fixem Turm und geringer Beweglichkeit sensibel gegenüber Flankenangriffen und er benötigt daher Schutz durch andere Einheiten.

An den Punkten, wo man sich aufmunitionieren kann, gibt es Änderungen auch im Detail: Neben jeder Munitionskiste steht jetzt auch immer ein Verbandskasten. Das lästige Schreien nach einem Sanitäter oder hektische Suchen nach einen Verbandsschrank entfällt. Dies ist auch dringend notwendig, denn stellenweise hat man in den neuen Karten bei vielen Angreifern keine Verschnaufpause, um mal eben im Hinterland nach Hilfe zu suchen.

Doch trotz des an sich durchweg positiven Eindrucks gibt es auch einiges zu kritisieren. Das Ärgerlichste kommt wohl schon beim Lesen der README.TXT (wenn man die überhaupt liest): Zum Onlinespielen muss das Spiel noch mal geupdatet werden und zwar mittlerweile auf die Version 1.31, immerhin ein 40 MB großer Patch. Wieso man den nicht gleich auf der CD findet, ist wohl am ehesten dem Onlinegamer mit DSL egal.

Aber auch im Spiel selbst gibt es Kritisierenswertes: Wer gegen den Computer spielt oder Bots zur Unterstützung bei zu wenigen menschlichen Mitspielern dazuschaltet, wird bald merken, dass deren "Intelligenz" noch immer recht schwankend ist. Wenn z.B. gerade ein Angriff rollt, aber zwei oder mehrere Bots wie zu Salzsäulen erstarrt dumm rumstehen, kann das an einem der Fahnenpunkte schon mal frustrieren. Hier wurde leider nicht so viel Spürbares verbessert. Andererseits werden die guten KI-Spieler gerade mit den großen Kalibern schnell zu Snipern. Kommt z.B. eine Wespe oder Ähnliches angerollt, schießt diese auch auf großen Distanzen sehr genau.

Kein Fehler, sondern eher ein Wunsch: Etwas mehr Realismus würde dem Spiel gut tun. Es würde die Anhängerschaft sicher noch erweitern.

Fazit:
Das Add-On zu Battlefield 1942 ist eine recht gelungene Erweiterung mit abwechslungsreichen neuen Szenarien und interessanten neuen Waffensystemen. Etwas ärgerlich ist nur, dass der Onlinespieler erstmal vor dem Spielspaß im Netz einen größeren Download tätigen muss. [Von Frederic Daguenet]


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