GDC 2003 - Gerüchte über Xbox 2 und PlayStation 3
Die GDC 2003 - das waren geringere Besucherzahlen und überschaubare Veranstaltungen, die großen Hallen wurden in Ermangelung der Ankündigung neuer Konsolengenerationen kaum benötigt. Anstatt wie in den Vorjahren von Sony, Nintendo und Microsoft dominiert zu werden, stand die GDC 2003 eher im Zeichen des Wireless Gaming, allen voran Nokias N-Gage, das für Herbst 2003 zum Release ansteht. Ob dem N-Gage als Gaming-Plattform ein großer Erfolg vergönnt ist, bleibt abzuwarten. Wieder einmal dürfte Microsoft mit seiner Strategie des Markteintritts durch die Hintertür ein heftiger Konkurrent werden. T-Online und mehrere international agierende Telcos unterstützen den Markteintritt Microsofts in den Mobile-Markt durch die Veröffentlichung von Handys mit einer abgespeckten Windows-Version. Bleibt abzuwarten, ob Nokia, Motorola, Ericsson und Siemens ein Schicksal erspart bleibt, wie IBM es damals dank MS-DOS erlitten hat.
Die Konsolenhersteller verhielten sich auf der GDC 2003 nur äußerlich ruhig. Behind closed doors war hektische Betriebsamkeit angesagt. Schließlich will Microsoft diversen Gerüchten zufolge mit der Xbox 2 möglichst bereits 2004 an den Start gehen, um Sony die Marktführerschaft von Beginn an streitig zu machen. Die Veröffentlichung der PlayStation 3 dürfte von Sony in Kooperation mit seinen Technologiepartnern IBM und Toshiba, wenn überhaupt, dann erst in 2005 zu schaffen sein. Auch Nintendo wird mit dem GameCube-Nachfolger ein früherer Markteintritt nicht zugetraut. PC-Games werden daher und dank der neuen Produkte aus den Häusern ATI und Nvidia, insbesondere der ATI 9800 und der Geforce-FX-Produkte in den nächsten drei Jahren im Vergleich zu den Konsolen wieder deutlich an Boden gutmachen.
Die Spieleentwickler konzentrieren sich in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage auf Game Design und Grafik und versuchen ihre Entwicklungskosten zu reduzieren. Daher setzen immer mehr Hersteller für die Entwicklung ihrer Produkte auf Middleware-Engines. Bis heute wurden bereits über 500 Spieleentwicklungen unter Einsatz von Highend-Middleware realisiert, eine Tendenz, die sich auf Grund des Wettbewerbes im Middleware-Bereich und des riesigen Erfolges der mit Middleware entwickelten GTA-Serie noch verstärken wird.
In einem Rückblick auf das vergangene Jahr kürten Spieleentwickler aus aller Welt auf der GDC 2003 die besten Produkte. Trotz hochwertiger und arrivierter Konkurrenz wurde Metroid Prime vom Newcomer Retro Studios zum Game of the Year gewählt. Außerdem konnte sich der GameCube-Titel auch den Award für Excellent Level Design sichern und Retro Studios wurde gleichzeitig zum Rookie Studio of the Year gewählt.
Was die Veröffentlichung von Game-Highlights anbetrifft, darf sowohl für PS2 als auch für GameCube mit einer größeren Zahl interessanter Titel gerechnet werden, grafisch scheinen beide Konsolen jedoch bereits heute nahezu ausgereizt. Der vielversprechendste Titel für die Xbox, Halo 2, wurde auf 2004 verschoben. In Verbindung mit der möglichen Veröffentlichung von Xbox 2 im Jahr 2004 darf man sicherlich bereits heute laut darüber nachdenken, ob Halo 2 überhaupt noch für die Xbox erscheinen wird. Aus grafischer Sicht vermögen PC-Produkte wie z.B. "Stalker: Oblivion Lost" von Russobit-M oder "Spellcraft" von Phenomic am ehesten zu überzeugen und wurden daher auf der GDC auch von den Middleware- und Grafikkartenherstellern prominent gezeigt. Aus spielerischer Sicht werden die beiden Titel von Peter Molyneux, Black & White II sowie The Movies am ehesten zu überzeugen wissen.
Das Fazit der GDC 2003 lautet: Es gibt somit auch für 2003 und 2004 wieder eine Menge interessanter Games. Maus, Controller und Joystick werden wie gewohnt zum Einsatz kommen und die Herzen der Gamer auf allen Plattformen beim Zocken höher schlagen lassen. [Von Tran Trung Hiep/Philip Weiss]



