Microsoft-Lösungen für den Windows-Servereinsatz in Firmen
Das auf dem zweiten jährlichen Microsoft Management Summit vorgestellte Microsoft System Center soll die Unternehmens-IT-Abteilung mit einer Lösung versorgen, die es erlaubt, sämtliche Prozesse in der IT-Landschaft zu steuern. Dies soll nach Angaben von Microsoft proaktiv erfolgen, d.h. ähnlich wie bei IBMs Lösungen sollen Überwachungs- und Serviceprozesse so etwas wie eine Selbstheilung erlauben.
Die von Microsoft im Rahmen der Dynamic-Systems-Initiative geplante vereinheitlichte Management-Infrastruktur für Windowssysteme, die man zusammen mit Hard- und Softwareherstellern und Dienstleistern etablieren will, soll erhebliche Kosteneinsparungen in IT-Abteilungen mit sich bringen.
Erste Versionen des Microsoft System Center sollen als Bundle mit dem Microsoft Operations Manager 2004 (MOM 2004) und dem Systems Management Server 2003 erscheinen. Später sollen weitere Lösungen integriert werden. Der Microsoft Operations Manager 2004 stellt eine so genannte "Event und Performance"-Management-Lösung dar, die Windows-Server-Konfigurationen und -Installationen verwaltet und deren Betrieb überwacht. MOM 2004 wird neben unterschiedlichen Warnmechanismen bei Ausfällen und Engpässen diverse Monitoringtools umfassen, mit denen man das Netzwerk bzw. die Server (inklusive Windows Server 2003) beobachten kann. Darin eingeschlossen sind auch Active-Directory-Dienste und das .NET Framework sowie Windows-Applikationen wie der Exchange Server, der BizTalk Server und der Microsoft SQL Server.
Microsoft will mit dem Windows Server 2003 Unternehmen unterschiedlichster Größenordnung ansprechen. Die Standard Edition ist für kleine Organisationen und Abteilungen gedacht, während die Enterprise Edition für mittelständische bis große Unternehmen konzipiert wurde. Die Datacenter Edition hingegen soll Unternehmen dienen, die besonders hohe Ansprüche an Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit haben. Dazu kommt noch die Web Edition als Webserver-System.
Die Enterprise Edition soll für Server eingesetzt werden, auf denen Anwendungen wie Networking, Messaging, Bestandsverwaltungs- und Kundendienstsysteme, Datenbanken und E-Commerce-Websites laufen. Die Datacenter Edition soll geschäftskritische Lösungen für Datenbanken, ERP-Software (Enterprise Resource Planning), Transaktionsverarbeitung mit großem Volumen in Echtzeit und Serverkonsolidierung bereitstellen. Windows Server 2003, Datacenter Edition wird in Versionen mit 32-Bit und 64-Bit verfügbar sein.
Im Unterschied zur Enterprise-Variante unterstützt Windows Server 2003, Datacenter Edition eine leistungsfähigere Multiprozessorverarbeitung und größeren Arbeitsspeicher. Dieser Server ist nur über das Windows-Datacenter-Programm erhältlich, das ein Paket aus Hardware, Software und Dienstleistungen bietet. Die darin enthaltenen Produkte werden von Microsoft und qualifizierten Serveranbietern geliefert. Das System bietet 32fache symmetrische Multiprozessorverarbeitung (Symmetric Multiprocessing, SMP), Clustering mit acht Knoten sowie die Verwaltung von 64 Gigabyte Arbeitsspeicher in den 32-Bit-Versionen und 512 GByte RAM in 64-Bit-Versionen.
Der Windows Server 2003 Web Edition beinhaltet den Webserver IIS 6.0 (Internet Information Services) und unterstützt Microsoft ASP.NET und Microsoft .NET Framework. Weiter bietet das System neue Funktionen, die das Entwickeln und Anbieten von Web-Anwendungen erweitern, einschließlich der in das Betriebssystem integrierten Technologien ASP.NET und .NET Framework sowie zweifache symmetrische Multiprozessorverarbeitung (Symmetric Multiprocessing, SMP) und die Möglichkeit, bis zu zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zu adressieren. Die Leistungsmerkmale von Windows Server 2003, Web Edition sind einschließlich IIS 6.0 und Microsoft ASP.NET auch in den anderen Produkten der Windows-Server-2003-Familie enthalten. Die Web-Edition-Version wird im Einzelhandel nicht erhältlich sein, sondern kann nur über den Fachhandel bezogen werden.
Als neues Feature wird gerade die Beta-Version der Automated Deployment Services (ADS) getestet, die Mitte 2003 erscheinen soll. ADS gehört zur Microsoft Dynamic Systems Initiative (DSI), unter der in den nächsten drei bis fünf Jahren Hard- und Softwarehersteller sowie Dienstleister vereint Unternehmenslösungen anbieten sollen. Bei ADS soll ein speziell auf NTFS zugeschnittenes Image-Tool beinhaltet sein und eine XML-basierte Installationsumgebung für Windows 2003 und 2000 Server. Damit sollen Administratoren zentral mehrere hundert Server zentral installieren und warten können. Das Imaging-Tool soll besonders kleine Dateien erzeugen und es erlauben, Images zu editieren, ohne sie erst aufspielen zu müssen. ADS kann wahlweise über ein GUI, Kommandozeilentools oder ein Windows Management Instrumentation (WMI) Programmierung-Interface bedient werden. Preise nannte Microsoft nicht.



