Internethandel wächst langsamer als angenommen
Während viele Untersuchungen bislang für die kommenden Jahre ein durchschnittliches Wachstum im E-Commerce von 60 bis 80 Prozent prognostizierten, erwarten die RWI-Forscher bis zum Jahr 2005 im Schnitt nur einen Anstieg von etwa 40 Prozent - von gut einer halben Billion US-Dollar im Jahr 2001 auf etwa 2 Billionen US-Dollar in 2005.
Ursachen für die vergleichsweise pessimistische Einschätzung sind vor allem die nur langsame Verbreitung der Breitbandtechnologie sowie Probleme von Unternehmen bei der Integration komplexer Softwarelösungen in vorhandene IT-Systeme. Bis 2010 rechnen die Forscher mit einem durchschnittlichen Zuwachs des Internethandels von knapp 30 Prozent pro Jahr. Sollte die Weltwirtschaft sich jedoch ungünstig entwickeln, werden die Steigerungsraten deutlich niedriger ausfallen.
Gleichwohl dürfte der Internethandel in Deutschland stärker als in anderen Ländern zulegen: So könnte sich der Anteil am weltweiten Internethandel bis 2005 auf 7 Prozent nahezu verdoppeln, bis 2010 könnte Deutschland seinen Weltmarktanteil auf 10 Prozent steigern - und wäre damit Vorreiter des E-Commerce in Europa. Für diese Entwicklung sprechen sowohl die moderne Netzinfrastruktur als auch die steigende Zahl der mobilen Internetnutzer. Zudem deuten die Zunahme der SSL-Server, mit denen sich verschlüsselte Informationen übertragen lassen, sowie die Anzahl der von Unternehmen genutzten B2B-Plattformen auf einen erfolgreichen Ausbau des Internethandels hin. So entfallen derzeit fast ein Viertel der weltweiten ISDN-Anschlüsse und 13 Prozent aller B2B-Plattformen auf Deutschland.