Firmenkonsortium plant Playlisten-Standards
Die Speicherung derartigen Datenmaterials auf Daten-CDs und -DVDs stellt die Unterhaltungselektronikindustrie vor das Problem, wie ihre Geräte diese Medien wiedergeben sollen. Normalerweise wird der komplette Diskinhalt gescannt und dann in einem eigenen temporären Inhaltsverzeichnis abgelegt. MPV-konforme Software und Hardware soll entsprechende standardisierte Inhaltsangaben auf den Medien selbst ablegen.
Zur Bildverwaltung sollen beispielsweise mehrere Aufnahmen ein und desselben Motivs in mehreren Auflösungsstufen abgelegt und je nach Endgerät angezeigt werden können. Dazu will man Slideshows und mit Hilfe des CPXe-1.0-Standards in manchen Geräten einen Bilder-Print-Bestellservice intergieren.
Im Musikbereich könnten so Songtexte und weitergehende Informationen zum Album wie Interpret, Genre etc. eingebunden werden. Zum anderen könnten von einem Stück mehrere Codierungsvarianten wie WMA und MP3 hinterlegt und je nach Fähigkeit des Players genutzt werden.
Zu den Unterstützern zählen Elektonikunternehmen wie Eastman Kodak, HP, LG Electronics, Olympus, Philips Electronics, Samsung Electronics und Sony. Um dem System zum Start zu verhelfen, wollen auch Softwarerentwickler ihre Applikationen MPV-konform machen. So sollen ACD Systems ACDSee, Ahead Software Nero, ArcSoft PhotoBase, HP Memories Disc Creator, Planetweb Digital Photo und Audio Manager, Roxio Easy CD & DVD Creator, Sonic Solutions MyDVD und RecordNow Max aufgerüstet werden.
Da MPV mit ISO 9660-1 und dem Joliet-File-System kompatibel ist und Multisession-CDs unterstützt, müssen nur kleine Änderungen an der Software vorgenommen werden. Bisherige Soft- und Hardware wird nach Angaben der Erfinder des Formats auch auf MPV-Medien zugreifen können.
MPV ist als offener Standard von der Optical Storage Technology Association (OSTA) entwickelt worden. Auf der Website der Organisation gibt es ein SDK, ein Zertifizierungsprogramm für MPV-kompatible Hard- und Software sowie diverse Dokumentationen.
Erste MPV-kompatible Geräte sollen in der zweiten Jahreshälfte 2003 auf den Markt kommen.



