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Test: Lautlose Radeon-9700-Pro-Grafikkarte von Sapphire

Heatpipe statt Lüfter: "Sapphire Radeon 9700 Atlantis Pro Ultimate Edition". Nicht nur viel Prozessor-, sondern auch viel Grafikleistung geht meist zu Lasten der Ergonomie - laute Lüfter nerven allenthalben. Einige Hersteller versuchen sich deshalb mit leisen Speziallösungen vom Standard-Angebot abzuheben - sei es durch leise Netzteile, Gehäuselüfter oder Prozessorkühler; der asiatische Grafikkartenhersteller Sapphire bietet seine Grafikkarten mit ATIs schnellem Radeon-9700-Pro-Grafikprozessor in Kürze auch als passiv gekühlte Version, die uns einen näheren Blick wert war.
/ Christian Klaß
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Gleich beim Auspacken der "Sapphire Radeon 9700 Atlantis Pro Ultimate Edition" fällt der wuchtige Alu-Kühlkörper der Zalman-Heatpipe auf, die die Grafikkarte recht schwer wirken lässt. Das komplett passive Kühlsystem führt die Hitze über eine Heatpipe auf zwei wuchtige Kühlkörper an beiden Seiten ab. Dadurch ist die AGP-8X-Grafikkarte an beiden Seiten breiter als übliche Radeon-9700-Pro-Grafikkarten und verdeckt auch den benachbarten PCI-Slot. Die Speicherbausteine sind ebenfalls durch kleine Kühlkörper bedeckt, aber nicht mit der eigentlichen Heatpipe bzw. dem Kühlkörper des Grafikprozessors verbunden. Die restlichen Daten der Radeon 9700 Atlantis Pro Ultimate entsprechen denen der üblichen mit Lüfter bestückten Radeon-9700-Pro-Grafikkarten: Der Grafikchip wird mit 325 MHz, der Grafikspeicher (128 MByte DDR-SDRAM) mit 310 MHz getaktet. An Schnittstellen werden geboten: VGA, DVI-I und S-Video-Out/TV-Out. Wie bei Radeon-Grafikkarten üblich können zwei Displays getrennt angesprochen werden.

Im Betrieb werden Kühlkörper der geräuschlosen "Sapphire Radeon 9700 Atlantis Pro Ultimate Edition" recht schnell heiß. Man kann die Karte zwar berühren, ohne sich zu verbrennen - was bei der Heatpipe selbst nicht der Fall ist -, verspürt aber keinen Drang, sie länger anzufassen. Auch nach über sechs Stunden Dauerbetrieb mit 3DMark 2001 SE und dem neuen 3DMark 03 lief das System stabil. Dies wurde von der Redaktion sowohl bei offenem als auch bei geschlossenem PC-Gehäuse getestet. Da die Hitze des Grafikprozessors und der Speicherbausteine nicht nach außen, sondern ins PC-Gehäuse abgeführt wird, sollte dennoch auf ausreichend Luftzirkulation im Gehäuse geachtet werden. Eine Übertaktung mittels des beigelegten Sapphire-Windows-Tools RedLine sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn Gehäuselüfter über die Karte pusten - etwa seitlich in die Tür montierte. Ob die Kühlleistung der Heatpipe auch bei Übertaktung ausreicht, kann man jeweils nur durch Beobachtung der Systemstabilität feststellen; ein Temperatursensor ist nicht in die Karte integriert.

Im Handel ist die "Sapphire Radeon 9700 Atlantis Pro Ultimate Edition" bisher nur bei wenigen Händlern gelistet , da die Auslieferung erst zur CeBIT 2003 beginnen soll - auf der CeBIT 2003 wird Sapphire die Karte in Halle 23 am Stand A50 demonstrieren. Schuld an der verspäteten Markteinführung in Deutschland war laut Sapphire ein Transportproblem: Die benötigte Spezialverpackung zum Schutz der Kühlkonstruktion stehe erst seit kurzem zur Verfügung. Der empfohlene Verkaufspreis der lautlosen Grafikkarte inklusive dem Spiel "Tony Hawk's Pro Skater 3" und der DVD-Wiedergabe-Software PowerDVD XP 4.0 liegt dem Hersteller zufolge bei 459,- Euro, zur Ankündigung im November 2002 sprach man noch von 500,- bis 550,- Euro. Der Preis liegt im Handel derzeit zwischen rund 425,- und 470,- Euro zuzüglich Versand. Zum Vergleich: Radeon-9700-Pro-Grafikkarten mit herkömmlicher Lüfterkühlung kosten derzeit zwischen 390,- und 460,- Euro; teilweise auch darunter. Auf Grund von Lieferengpässen muss man dann jedoch mit Wartezeiten rechnen.

Die alleine schon 400 Gramm schwere Zalman-Heatpipe bekommt man in sehr ähnlicher Form unter der Bezeichnung ZM80A-HP(öffnet im neuen Fenster) im Handel einzeln für etwa 40,- Euro. Damit können erfahrene Bastler dann auch herkommliche Grafikkarten umrüsten, allerdings bei Verlust der Garantie. Zusätzlich kann laut Zalman auch noch ein Lüfter aufgeschraubt werden, was allerdings nur Übertaktungsfans interessieren dürfte.

Fazit:
Trotz des etwas höheren Preises ist die "Sapphire Radeon 9700 Atlantis Pro Ultimate Edition" für alle diejenigen empfehlenswert, die ihren Rechner leise bekommen möchten, ohne dabei auf hohe 3D-Grafikleistung verzichten zu wollen. Auch nach mehreren Stunden Dauertests bei offenem und geschlossenem PC-Gehäuse ließ sich die Grafikkarte trotz heißer Kühlkörper nicht aus der Ruhe bringen - die von Sapphire zur Kühlung eingesetzte Zalman-Heatpipe konnte überzeugen. Für Übertaktungsfans ist das Produkt allerdings nur dann geeignet, wenn die Innentemperatur des PC-Gehäuses gering gehalten wird und eventuell ein Gehäuselüfter direkt über die Kühlrippen pustet.


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