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SaarCOR: Echtzeit-Ray-Tracing soll 3D-Grafik revolutionieren

Darstellung komplexer Objekte mit Spiegelung und Schatten. Die Universität des Saarlandes will auf der CeBIT 2003 demonstrieren, wie man mittels Echtzeit-Raytracing komplexe und wirklichkeitsgetreuere 3D-Welten gedenkt, die 3D-Grafikwelt zu revolutionieren. Eine neue, "SaarCOR" getaufte Hardware-/Software-Architektur für Ray-Tracing einer Arbeitsgruppe von Professor Dr. Philipp Slusallek aus der Fachrichtung Informatik der in Saarbrücken beheimateten Universität soll dies möglich machen.
/ Christian Klaß
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Anstelle der bislang üblichen Verwendung von Grafikkarten, die auf dem Rasterisierungsverfahren beruhen und bei der Berechnung von realistischen und komplexen Objekten schnell an ihre Grenzen stoßen, haben die saarländischen Wissenschaftler ganz auf das Ray-Tracing-Verfahren gesetzt. Dieses versprach zwar schon zuvor realistische Bilder in höchster Qualität, benötigte für deren Berechnung aber zu lange, um für Computerspiele und andere interaktive Anwendungen interessant zu sein.

Die SaarCOR-Architektur soll eine für Echtzeitanwendungen unerreicht hohe Qualität mit realistischen Schatten und Reflexionen selbst in Welten erreichen, die aus etlichen Millionen von Objekten bestehen. Insbesondere ermögliche diese Technik auch die Simulation von komplexen Beleuchtungssituationen inklusive indirekter Beleuchtung, was etwa für Architekten interessant ist. Vergleichbare Bilder mit heutigen Grafikkarten zu erzeugen, stelle laut dem SaarCOR-Team ein sehr großes technisches Problem dar.

Kern von SaarCOR, das ein hardwaregestütztes Ray-Tracing-System und die dazugehörige Software-Infrastruktur umfasst, ist ein spezieller Chip. Dieser enthalte eine skalierbare und effiziente Ray-Tracing-Engine. Da für die Produktion zu herkömmlichen Grafikkarten vergleichbare Kosten anfallen sollen, hoffen die Wissenschaftler, ihre neue Architektur nicht nur in bekannten, sondern auch in neuen Anwendungsfeldern einführen zu können. Die Vermarktung der Technik übernimmt die Patentverwertungsagentur des Saarlandes.

Vor der Ankündigung von SaarCOR haben die Informatiker der Uni Saarbrücken bereits mit dem "Real-Time Ray-Tracing Project" (RTRT) auf sich aufmerksam gemacht, das mittlerweile zum großen Teil in das OpenRT-Projekt übergegangen ist. OpenRT soll als Programmier-Schnittstelle Echtzeit-Ray-Tracing für Anwendungen nutzbar machen. OpenRT soll für Ray-Tracing das sein, was OpenGL für aktuelle, auf Rasterisierung basierte Grafikhardware ist.

Die interaktive Software und die Hardware-Architektur SaarCOR soll auf der CeBIT 2003 am saarländischen Forschungsstand in Halle 11, Stand A25 demonstriert werden.


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