John Carmack über Radeon 9700 und GeForce FX unter Doom 3
Spieleprogrammier-Größe äußert sich zur Leistung der Kontrahenten
Der wohl zu den bekanntesten Spieleprogrammierern zählende id-Software-Chef John Carmack hat die Leistung der Grafikchip-Kontrahenten R300 - hier insbesondere ATIs aktueller Top-Grafikprozessor Radeon 9700 Pro - und dem im Februar 2003 auf den Markt kommenden GeForce FX 5800 (Ultra) unter dem kommenden, mit besonders ausgefeilten 3D-Effekten versehenen 3D-Shooter Doom 3 kommentiert.
Beim derzeitigen Entwicklungsstand von Doom 3 und der Grafikkarten-Treiber soll die GeForce-FX-Architektur leicht schneller sein, doch es gebe immer noch Szenen, in denen ATIs älterer, nicht ganz so hochgetakteter R300 den Neueinsteiger übertrumpfe. Die Hintergründe seien etwas komplizierter, da es verschiedene Möglichkeiten im Spiel gebe, die entsprechenden Grafikkarten anzusprechen. So gibt es für die R300 keinen eigenen OpenGL-basierten Render-Modus, wohl aber für den NV30 (GeForce FX), NV20 (GeForce3, GeForce4) und R200 (Radeon 8500/9000), auch wenn R300 minimal von Letzterem profitiere. Bei Nutzung des NV30-Rendermodus soll der GeForce FX am schnellsten sein, jedoch im vom Carmack - aber auch ATI und Nvidia - bevorzugten ARB2-Universal-Rendermodus (nutzt vermutlich eine OpenGL 2.0 High Level Shading Language) gerade mal halb so schnell sein wie ATIs R300.
Ausgerechnet der ARB2-Modus sei jedoch für Benchmarks am sinnvollsten, auch wenn der NV30 bei direkter Programmierung schneller sei, da so keine Architektur durch spezielle Programmierung im Vorteil sei und man so Äpfel mit Äpfeln vergleichen könne. Die erwähnten Hardware-spezifischen Render-Pfade beziehen sich übrigens nur auf die Pixel-Shader-Programme, bei den Vertex-Shadern will Carmack nur noch auf OpenGL-Standards setzen.
Nvidias NV30 soll beim Doom-3-Rendermodus ARB2 deshalb langsamer sein, da man die Wahl zwischen drei verschiedenen internen Rendergenauigkeiten biete, die entweder niedriger sind als die 128/96-Bit-Fließkommagenauigkeit von ATI oder aber genauer sind und dann zu einem merklichen Leistungsabfall beim Rendern führen würden. Gegenüber Carmack soll Nvidia versprochen haben, dass dies in Zukunft mit verbesserten Treiber-Compilern deutlich verringert werden könne.
Laut Carmack haben die aktuellen GeForce-FX-Karten noch andere Nachteile, da sie eben nicht nur einen AGP-, sondern auch noch dessen benachbarten PCI-Steckplatz für ihre Kühlung benötigen würden. Carmack zufolge ist eben diese auch noch sehr laut, wobei er darauf hinweist, dass er normalerweise nicht gerade jemand sei, den Lüftergeräusche stören würden. "[...], aber die NV30 geht mir auf die Nerven", heißt es dazu in seinem .plan-File mit dem Kommentar zu NV30 und R300. Das lautstarke Kühlsystem scheint zumindest bei der GeForce FX 5800 Ultra nötig zu sein, damit die sehr hohen Chip- und Speichertaktraten (je 500 MHz) nicht zum Tod der Karte führen. Genau dieser Punkt ist auch schon in einigen bereits veröffentlichten Tests verschiedener Publikationen zur Sprache gekommen, wobei mitunter Vergleiche zur Lautstärke von Haartrocknern gezogen wurden.
Carmack selbst arbeitet dennoch mit einer GeForce-FX-Grafikkarte in seinem Arbeitsrechner, um die wichtigen Rendering-Pfade NV30 und ARB2 in einem System testen zu können. Dabei weist er - wie bereits in der Vergangenheit - darauf hin, dass Nvidia nach seinem Empfinden eine bessere Treiber-Qualität liefert, auch wenn ATI seine Treiber weiter verbessert hätte.
"Für den typischen Endkunden glaube ich nicht, dass es eine eindeutige Entscheidung [zu Gunsten einer der Architekturen] gibt", so Carmack. Für Entwickler, die mit der Hardware arbeiten würden, stelle der NV30 einen Kompromiss dar - zwar sei NV30 im Vergleich zur R300 deutlich langsamer bei den Fragment-Programmen, würde aber eine riesige Menge von Instruktionen verarbeiten können; bei der R300 sei er hingegen bereits an die Grenzen der Shader-Programmierung gestoßen. Abschließend erklärt Carmack nebulös: "Wie immer werden bald bessere Karten erscheinen". Womit er vermutlich zumindest auf den nach Gerüchten bereits zur CeBIT 2003 erwarteten R300-Nachfolger mit Codenamen R350 anspielt, den ATI noch nicht angekündigt hat, der jedoch höhere Taktraten und verbesserte Architektur aufweisen soll.
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Ähm... schweifen wir hier nun nicht etwas vom eigentlichem Thema ab? Sind wir hier bei...
danke chojin dem ist nichts mehr hinzuzufügen. messy
Ohja, eindeutig ;) Aus deinem Posting zu Beginn des Threads ist kein wirkliches...
herrlich,endlich keine widerworte mehr. da ob du das durchhältst ... ich werd's ja sehen...