E-Government in der Praxis: Hamburg vergibt Aufträge online
Ausschreibungsvolumen von jährlich 70 Millionen Euro
Vom Klopapier bis zur Büroreinigung - bei den meisten Aufträgen, die Hamburg zu vergeben hat, kann jetzt auch online geboten werden. Elektronische Vergabe - kurz "Eva" - heißt das neue Projekt, das am Mittwoch an den Start ging. Die erste Ausschreibung setzte Finanzsenator Wolfgang Peiner zur Einweihung selbst ins Netz: Gesucht wird ein Anbieter für Schulregale.
Zunächst sollen jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von 70 Millionen Euro unter www.ausschreibungen.hamburg.de abrufbar sein. Doch nicht nur die reine Information kommt ins Netz, auch der ganze anschließende Prozess wird digital abgewickelt: Unternehmen geben ihre Angebote online ein und können rechtsverbindlich per digitaler Signatur unterschreiben. Am Stichtag wertet ein Computerprogramm die besten Angebote aus, der Zuschlag wird elektronisch per E-Mail verschickt.
Deutschlandweit gibt es nach Angaben aus Hamburg keine Stadt mit einem ähnlich ausgereiften System. "Hier wird Verwaltungsmodernisierung nicht nur abstrakt diskutiert, sondern auch mit konkretem Nutzen umgesetzt", sagte Finanzsenator Peiner. Von dem neuen Verfahren erhofft man sich Einsparungen von bis zu 3,5 Millionen Euro im Jahr - allein durch niedrigere Einkaufspreise. Wenn in Zukunft nicht nur die Finanzbehörde, sondern alle Behörden und städtischen Unternehmen "Eva" nutzen würden, könnte der Hamburger Haushalt sogar um 50 Millionen Euro entlastet werden, schätzt man.
"E-Government ist eine große Chance, um eine schlankere Verwaltung zu erreichen", sagte Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. Er erhofft sich eine schnelle und unbürokratische Abwicklung der Geschäfte. Und Jürgen Hogeforster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hamburg, betont, dass dabei auch die Betriebe Geld sparen: Wer seine Angebote online abgibt, habe selbst weniger Arbeitsaufwand.
In einer Übergangsphase wird es aber auch noch die klassische Abwicklung über Papierformulare geben. Auch komplexere Vergabeverfahren wie zum Beispiel im Bausektor können nach Angaben der Verantwortlichen bisher nicht online verarbeitet werden. Nach und nach sollen aber alle Aufträge über "Eva" vergeben werden. "Das Ziel muss es sein, dass alles komplett elektronisch abgewickelt wird", sagte Finanzsenator Peiner. Und dazu gehöre dann nicht nur die digitale Unterschrift, sondern auch die digitale Bezahlung.
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Ganz klar: Ziel verfehlt ...
finanzbehoerde/ausschreibungen/ausschreibungenfb.htm Das ist voellig normal, die...
Eigentlich ist das ja eine tolle Idee, die von der Stadt Hamburg da verfolgt wird. Vor...