Spieletest: Serious Sam - Simpel-Geballer auch für Xbox
Take 2 bringt Action-Spiel für Microsofts Konsole. Ein gutes Spiel braucht nicht unbedingt eine spannende Hintergrundgeschichte, unzählige Interaktionsmöglichkeiten und ein nicht-lineares Gameplay - auch simples und stures Geballer kann von Zeit zu Zeit für immens viel Unterhaltung gut sein. Dank des Titels Serious Sam dürfte sich diese Einsicht bald auch unter Xbox-Spielern durchsetzen.
Bei dem Spiel handelt es sich um eine Portierung des vor fast zwei Jahren erschienenen PC-Titels Serious Sam: The First Encounter und dessen kurze Zeit später veröffentlichter Fortsetzung, The Second Encounter. Beide Titel wurden hier also zu einem Spiel zusammengefasst, das dann allerdings nicht mehr zum Sonderpreis erhältlich ist, sondern im Handel gut 60 Euro kostet - die beiden PC-Spiele waren seinerzeit zum Low-Budget-Tarif auf den Markt gekommen.
Inhaltlich hat sich im Vergleich zum PC-Original nichts getan: In der Rolle des muskelbepackten Serious Sam reist man mittels einer Zeitmaschine in die Vergangenheit, um dort den Ursprung eines außerirdischen Massenangriffs auf die Erde auszulöschen. Dabei begegnen einem Horden unterschiedlicher Gegner, angefangen bei seltsamen Bio-Mechanoiden über diverse mehr oder weniger gefährliche Tiere bis hin zu Kamikaze-Monstern, die beim Kontakt mit dem Spieler explodieren.
Die Level sind ähnlich abwechslungsreich, mal kämpft man in antiken Tempel-Arealen, dann wieder schießt man sich im Dschungel den Weg frei. Insgesamt gilt es, 36 Levels in fünf unterschiedlilchen Welten zu überstehen. Alle Episoden sind dabei gespickt mit fantasievollen und skurilen Charakteren und witzigen Dialogen - vor allem die zahlreichen Anspielungen auf diverse Kino-Filme sind für den einen oder anderen Lacher gut.
Während sich die Entwickler bei der Gestaltung der Welten und der Gegner also kreativ ausgetobt haben, wurde beim Gameplay eher nach der Devise "Keep it simple!" vorgegangen - eigentlich hat man nicht viel mehr zu tun als möglichst viele Feinde mit den unterschiedlichen verfügbaren Waffen aus dem Weg zu räumen und dabei nicht zu viel eigene Lebensenergie zu verlieren. Im späteren Spielverlauf gibt es zwar auch das eine oder andere Rätsel, der Schwerpunkt liegt aber ganz klar auf der simplen, aber durchaus unterhaltsamen Action, die sich mit dem Gamepad auch recht gut umsetzen lässt.
Neben dem recht umfangreichen Solo-Modus gibt es dabei auch die Möglichkeit, sich im Dreath-Match mit bis zu vier Spielern an einer Konsole gleichzeitig zu vergnügen. Zudem ist es möglich, das Spiel im Koop-Modus zu zweit durchzuspielen, der Bildschirm wird dann horizontal geteilt.
Leider wurde nicht nur das Gameplay, sondern auch die Präsentation komplett 1:1 von der PC-Fassung übernommen - Serious Sam wirkt somit grafisch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, hinzu kommen einige unschöne Ruckler und gelegentliches Grafik-Flimmern. Der Sound und die Effekte sind dafür erstklassig: Wer seine Xbox an eine 5.1-Anlage angeschlossen hat, hört etwa schon frühzeitig, wenn sich ein Gegner von hinten nähert.
Fazit: Ein bisschen mehr Feintuning bei der Technik hätte es schon sein dürfen - Take 2 hat es sich bei der Umsetzung ein wenig einfach gemacht: Anstatt die Optik an die Möglichkeiten der Xbox anzupassen, wurde die PC-Grafik einfach übernommen. An der Faszination des simplen, aber spaßigen Gameplays ändert dies allerdings nichts, zum Frustabbau bzw. zum gelegentlichen Geballer für zwischendurch ist Serious Sam auch hier hervorragend geeignet.