WLAN: Nur geringe Margen im Privatkundensegment erzielbar
Preisdruck bei Wireless-LAN-Hardware reduziert Herstellerumsätze
Nach einer Analyse der Unternehmensberatung Frost und Sullivan lag der weltweite Umsatz mit WLAN-Hardware im abgelaufenen Jahr 2002 bei ungefähr 1,5 Milliarden US-Dollar. Standardisierung, Interoperabilität, technologische Reife, zunehmende Verbreitung und sinkende Preise haben zur Absatzsteigerung und zur Entwicklung neuer Anwendungen wie öffentliche WLAN-Internetzugänge und nahtloses Roaming zwischen Funknetzen beigetragen. Doch während die Stückzahlen kräftig zulegen, drückt der zunehmende Wettbewerb auf Preise und Umsatzwachstum.
Am weitesten verbreitet sind heute WLANs nach dem Standard 802.11b, die mit dem 2,4-GHz-ISM-Band arbeiten. Dieses Band wird aber auch von anderen Funkanwendungen genutzt, so dass es zu Störbeeinflussungen kommen kann. Auch aus diesem Grund dürfte sich mittelfristig die schnellere 5-GHz-Technologie durchsetzen, bei der mit weniger Störbeeinflussung zu rechnen ist, so die Marktforscher. So sollen in den nächsten vier Jahren die Standards 802.11a und 802.11g den 802.11b als dominierenden ablösen.
Kurzfristig eröffnen sich dadurch nach Meinung der Analysten erhebliche Marktchancen für Dual-Mode-Ausrüstungen, die sowohl die 2,4-GHz- als auch die 5-GHz-Technologie unterstützen. Der Wandel der WLAN-Umgebung und das Nebeneinander verschiedener Standards stellen große Herausforderungen für den Markt dar. Unternehmenskunden sollten auf die Modernisierbarkeit ihrer Netze achten.
Gebremst wird der WLAN-Einsatz im Unternehmensbereich durch noch ungelöste Sicherheitsprobleme. Da die Branche noch keine umfassende eigene Sicherheitslösung eingeführt hat, müssen Unternehmenskunden wählen zwischen Wi- Fi WEP, der Einrichtung eines virtuellen Privatnetzes (VPN) oder einem Authentifikationsverfahren wie dem Extensible Authentication Protocol (EAP). WEP soll für durchschnittliche Sicherheitsanforderungen ausreichen, wobei Anbieter wie Cisco bereits an der Verbesserung des WEP-Protokolls arbeiten. Eine VPN-Lösung eignet sich für kleine und mittlere Umgebungen, wo keine Netzerweiterung geplant ist. Für Großunternehmen ist nach Analystensicht EAP die beste Lösung.
Der Markt für Privatkunden und Kleingewerbe präsentiert sich trotz hoher Stückzahlen eher schwierig, da die Margen recht gering sind. Erfolge ließen sich hier durch die Kombination niedriger Preise mit einer breiten, benutzerfreundlichen Produktlinie erzielen. Flankierend setzen die Anbieter auf Partnerschaften, um Produkte an Dienstanbieter zu verkaufen.
In den nächsten beiden Jahren wird mit der erwarteten breiten Einführung integrierter Funk-Chipsätze in Computern, Handhelds und Set-Top-Boxen die Situation für alle Anbieter schwieriger werden. Für 2003 ist angesichts der Vielzahl verschiedener Hardwarehersteller mit einer Konsolidierungsphase zu rechnen, in deren Verlauf sich Wettbewerber ganz vom Markt zurückziehen oder ihre Fertigung auslagern werden, so Frost und Sullivan. Ohne eine deutliche Differenzierung des Produktangebots dürften sich die Marktpositionen kaum verteidigen lassen, schließt die Analyse.
Der Titel der Analyse lautet: "Frost und Sullivan's Analysis Of The Global Wireless Local Area Network Industry".
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