Infineon verringert Verlust
DRAM-Geschäft läuft deutlich besser
Infineon hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres, das zum 31. Dezember 2002 endete, einen Umsatz von 1,52 Milliarden Euro erzielt, das entspricht einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorquartal und von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ursachen für den Umsatzanstieg waren im Wesentlichen die gestiegene Nachfrage nach Speicherprodukten und nach Halbleitern für Mobiltelefone sowie die weiterhin gute Performance in der Automobil- und Industrielektronik.
Der Umsatzanstieg reflektiert auch erstmals die volle Quartalswirkung der Umsätze von Ericsson Microelectronics, das im September 2002 von Infineon übernommen wurde.
"Durch die Fokussierung auf Technologie- und Kostenführerschaft haben wir weitere Marktanteile gewonnen. Wir haben unseren Umsatz sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch im Jahresvergleich gesteigert. Zudem sind wir mit dem Geschäftsbereich Speicherprodukte in die Gewinnzone zurückgekehrt - durch Optimierung bei der Preisgestaltung und dem Produktmix sowie eine beträchtliche Reduzierung der Vollkosten bei unseren Speicherchips", so Dr. Ulrich Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG.
Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im abgelaufenen Quartal lag bei minus 31 Millionen Euro gegenüber einem Minus von 292 Millionen Euro im vorausgegangenen Quartal, das Sonderbelastungen in Höhe von 119 Millionen Euro enthielt, und einem Minus von 564 Millionen Euro im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2002. Ursachen für die verbesserte Gewinnentwicklung waren hauptsächlich weitere Kostensenkungen im Segment Speicherprodukte und eine Verschiebung der Umsätze auf Produkte mit höheren Margen.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich im abgelaufenen Quartal auf 265 Millionen Euro oder 17 Prozent vom Umsatz gegenüber 292 Millionen Euro im Vorquartal. Der Rückgang sei hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass im vorausgegangenen Quartal akquisitionsbedingte F&E-Aufwendungen von 37 Millionen Euro enthalten waren.
Die Brutto-Cash-Position, d.h. Zahlungsmittel, Wertpapiere des Umlaufvermögens und als Sicherheitsleistungen hinterlegte Zahlungsmittel, von Infineon lag im abgelaufenen Quartal bei 1,6 Milliarden Euro gegenüber 2 Milliarden Euro im vorausgegangenen Quartal. Ursachen für den Rückgang der Brutto-Cash-Position waren im Wesentlichen Investitionen in die 300-mm-Volumenproduktion, die Einführung der nächsten Strukturgrößenverkleinerung auf 0,11-Micron-Technologie, der Aufbau von Lagerbeständen hauptsächlich im Bereich Speicherprodukte und der umsatzbedingte Anstieg der Außenstände.
Der Geschäftsbereich Speicherprodukte erreichte im ersten Quartal einen Umsatz von 542 Millionen Euro. Der starke Anstieg um 24 Prozent gegenüber dem Vorquartal und von 89 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal sei im Wesentlichen auf Grund der erhöhten Nachfrage erreicht worden. Der Umsatz profitierte zudem von den kürzlich getroffenen Lieferabkommen, beispielsweise mit Winbond. Das EBIT lag bei 29 Millionen Euro und verbesserte sich damit sowohl gegenüber dem Vorquartal mit minus 204 Millionen Euro als auch gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum mit minus 375 Millionen Euro. Ursachen für die positive Gewinnentwicklung und die Rückkehr in die Gewinnzone sind das höhere Umsatzvolumen, wesentlich reduzierte Herstellungskosten und ein verbesserter Produktmix.
Der von Infineon außerhalb Europas erwirtschaftete Umsatz erreichte einen Anteil von 54 Prozent am Gesamtumsatz gegenüber 53 Prozent im vorausgegangenen Quartal.
"Auch wenn es erste Anzeichen für einen positiven Markttrend gibt, ist es noch zu früh, um von einer nachhaltigen Verbesserung des Gesamtmarktes zu sprechen. Wir sehen der Zukunft mit vorsichtigem Optimismus entgegen und erwarten eine weiterhin stabile Nachfrageentwicklung in den meisten Segmenten. Doch wir gehen auch davon aus, dass in unseren Geschäftsbereichen drahtgebundene Kommunikation und sichere mobile Lösungen die schwierigen Marktbedingungen mit kontinuierlichem Preisdruck während der ersten Hälfte dieses Kalenderjahres noch anhalten werden", kommentierte Dr. Schumacher.
So erwartet Infineon für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2003 nur eine leichte Nachfragesteigerung bei den Speicherprodukten, nachdem der Umsatz im ersten Quartal, in das auch die Weihnachtssaison fiel, sehr robust war. Die Preisentwicklung werde von der Marktpsychologie und dem Verhalten der Endverbraucher abhängen. Eine nachhaltige Verbesserung der Preise im Verlauf des Kalenderjahres 2003 würde eine höhere Nachfrage durch Erneuerungszyklen in den Unternehmen und eine Steigerung der Infrastrukturinvestitionen voraussetzen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed