RIAA sucht Schulterschluss mit Technik-Industrie
RIAA tritt Forderungen der MPAA nach besserem Kopierschutz entgegen
Repräsentanten der US-Phono- und -Technik-Industrie haben sich auf neue Grundregeln im Hinblick auf ihr Vorgehen in Bezug auf die Verbreitung digitaler Inhalte geeinigt. Mit ihrem Papier wollen die Business Software Alliance (BSA), das Computer Systems Policy Project (CSPP) und die Recording Industry Association of America (RIAA) eine neue Grundlage für die Industrie legen, die sich mit Problemen der "Piraterie" auseinander setzen müsse, aber zugleich die Digitalisierung im Sinne der Kunden vorantreiben wolle. Dabei tritt die RIAA den Forderungen der Motion Picture Association of America (MPAA) nach einer gesetzlich verankerten Verstärkung von technischen Kopierschutzsystemen entgegen.
Das Abkommen sei insofern signifikant, da es eine Koordination über Industriegrenzen hinweg voranbringe, um das Bewusstsein der Nutzer in Sachen Piraterie zu fördern. Es stelle dabei einen einheitlichen Konsens dar, wie Rechteinhaber ihre Rechte mit Hilfe von Technologien schützen sollten.
"Dieses Abkommen repräsentiert einen Wechsel in der Debatte über den Schutz digitaler Inhalte", so Ken Kay, Executive Director des CSPP. "Diese Prinzipien sichern die Zukunft des digitalen Zeitalters für Nutzer und sollen einen Entwurf für eine Zusammenarbeit zwischen Inhalte- und Technologie-Industrie in Bezug auf das Problem der Piraterie darstellen."
Insbesondere haben sich BSA, CSPP und RIAA auf sieben Prinzipien geeinigt, die ihre Aktivitäten für den 108. Kongress leiten sollen. Um gegen Piraterie anzukämpfen, wolle man durch Werbekampagnen das öffentliche Unrechtsbewusstsein schärfen, den Kongress aber auch auffordern, seiner föderalen Rolle gerecht zu werden. Beide Industrien wollen sowohl privates als auch öffentliches Vorgehen gegen Verletzer von Urheberrechten unterstützen, ebenso wie technische Sicherheitsmaßnahmen. Der Gesetzgeber solle dabei die Effektivität solcher Maßnahmen nicht einschränken. Auch das Vorgehen von Rechteinhabern, um die illegale Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Werken zu beschränken, will man insoweit unterstützen, als dass diese sich nicht destruktiv auf Netzwerke oder Produkte auswirken oder die Privatsphäre der Nutzer verletzen.
Damit stellt man sich zwar gegen Initiativen einiger Kongressabgeordneter, die Privatkopie zu Lasten der Rechteinhaber zu stärken, erteilt aber zugleich den Forderungen der Motion Picture Association of America (MPAA), den Kopierschutz auf technischem Wege zu erzwingen, eine Absage. Diese fordert den Kongress auf, ein "Broadcast Flag" festzuschreiben, das eingebettet in Fernsehausstrahlungen deren unerlaubte Weiterverbreitung verhindert. Dazu wären aber entsprechende technische Vorkehrungen auf Seiten der Empfangsgeräte nötig, welche die mit dem Broadcast Flag beabsichtigten Restriktionen umsetzen.
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