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Spieletest: Virtua Tennis 2 - Sport-Glanzlicht für PS2

Umsetzung des Dreamcast-Klassikers. Segas Misserfolg mit der Dreamcast war zwar zweifellos alles andere als erfreulich für die Hand voll Besitzer dieser Konsole, hat für den Großteil der Zocker-Gemeinde aber offensichtliche Vorteile - die seit einiger Zeit eingeschlagene Multi-Plattform-Strategie des japanischen Spieleentwicklers hat Xbox-, Gamecube- und PlayStation-2-Besitzern schon das eine oder andere, bisher nur auf Sega-Konsolen erhältliche Highlight beschert. Virtua Tennis 2 für die PlayStation 2 fügt sich nahtlos in die bereits beachtliche Liste an Sega-Klassikern ein.
/ Thorsten Wiesner
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Dabei sieht das Spiel auf den ersten Blick absolut nicht wie ein Top-Titel aus: Die Animationen der Spieler wirken etwas ungelenk, die Großaufnahmen von Tommy Haas und Co. haben nur entfernt etwas mit ihren realen Vorbildern gemein, und die Grafik flimmert insgesamt derart heftig, dass man die ersten Spielminuten wohl eher über Augenschmerzen klagt als das gelungene Gameplay zu schätzen weiß. Bei der technischen Umsetzung hat Sega also gepatzt, was besonders deutlich wird, wenn man die PS2-Version mit dem Dreamcast-Original von Virtua Tennis 2 vergleicht - das bereits über ein Jahr alte Original sieht deutlich besser aus.

Spielerisch macht der Titel aber sämtliche technischen Patzer schon nach kurzer Zeit wieder wett: Drei Tasten (Schmettern, Lob, Cross) reichen zur Bedienung aus, zusätzlich entscheidet das Stellungsspiel und wie lange man die Buttons drückt darüber, wie gut der Ball ins gegnerische Feld zurückgespielt wird. Auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad finden so auch Einsteiger schnell ins Spiel und erfreuen sich nach kurzer Übung an gekonnten Schlägen, im Profi-Modus hingegen werden auch absolute Cracks noch ausreichend gefordert.

Diverse Spiel-Modi sorgen für Abwechslung, so kann neben einem einfachen schnellen Spiel auch ein Turnier absolviert oder gleich die World Tour gewählt werden. Gespielt wird natürlich auf Sand, Rasen und Hartplatz in über 20 verschiedenen Arenen, und findet man unter den 16 weiblichen und männlichen Original-Spielern wie Kafelnikov, Rafter oder den Williams-Schwestern kein passendes Alter Ego, darf man sich auch selbst einen Charakter zusammenbasteln.

Vor allem im Multiplayer-Modus gehört Virtua Tennis 2 so zu den eindeutig besten PS2-Sportspielen, wer sich für ein Doppel entscheidet, kann bis zu vier menschliche Spieler gleichzeitig antreten lassen. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: dass immer nur ein Satz gespielt wird. Auch wenn man hier wahlweise mit oder ohne Tie Break antreten darf, hätten Partien über drei und mehr Sätze die Dramatik sicherlich noch erhöht.

Fazit:
Außen pfui, innen hui - wie schon einige andere Sega-Titel quält auch Virtua Tennis 2 den Spieler zunächst mit flimmernden und unscharfen Grafiken, um danach mit einem fantastisch simplen und dennoch komplexen Gameplay für unzählige Stunden zu fesseln. Zumindest in spielerischer Hinsicht gibt es derzeit kein besseres Tennis-Programm auf den aktuellen Spiel-Konsolen.


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