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Israels Armee will künftig auf Linux setzen

Kostenfrage soll entscheiden. Nach einem Artikel der auch in Englisch erscheinenden israelischen Tageszeitung Ha'aretz überlegt die israelische Armee (IDF, Israel Defense Forces), ob man nicht anstelle von Windows-Betriebssystemen künftig teilweise auch auf Linux setzen will.
/ Andreas Donath
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Oberst Avi Kochba, der neue Kommandant des IDF Computerzentrale Mamram, hat in einem Interview mit Ha'aretz angedeutet, dass man zumindest bei den Servern künftig Open-Source-Betriebssysteme einsetzen will. Mamram stellt Soft- und Hardware sowie die Datenkommunikation für alle Armeebestandteile (außer der Marine und der Luftwaffe sowie des militärischen Nachrichtendienstes) zur Verfügung und ist an der Etablierung neuer Technologien wie IP-Videosystemen und eines künftigen zelluläres Kommunikationssystem für das israelische Militär zuständig.

Der Grund für den geplanten Schwenk zu Open-Source-Software ist weniger ideologischer als ökonomischer Natur: Kochba geht von wesentlich geringeren operativen Kosten aus, die mit der Linux-Nutzung einhergehen sollen. In den 90er-Jahren wechselte man bei der IDF schon einmal die Basis: Damals von Novell zu Windows.

Der Trend zum Wechsel auf Open-Source-Betriebssysteme, der weltweit auszumachen ist, werde nach Angaben von Oberst Kochba auch von der israelischen Armee nicht ignoriert. Man evaluiere Linux-Server als Ersatz für Microsoft-Produkte. Von einem kompletten Ende des Windowseinsatzen in der IDF könne man jedoch keinesfalls sprechen. Man wolle aber beispielsweise in Israel zu den ersten gehören, die Linux-basierte IBM-Mainframes betreiben, so der Oberst gegenüber Ha'aretz.


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