Virtuelles Museum: 800 Prozent Zoom auf drehbare Exponate
Bis dahin entsteht eine virtuelle Plattform, in der sich die Besucher im Internet mit der historisch bedeutenden "Karlsruher Türkenbeute" auseinander setzen können. Den größten Teil der im Badischen Landesmuseum präsentierten Schätze des osmanischen Reiches brachte Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden aus den Türkenkriegen 1683-1691 mit.
Dabei soll der Internet-User die Objekte durch freies Drehen von allen Seiten anschauen können, aber auch durch Zoomen mit einer Vergrößerung von bis zu 800 Prozent Details entdecken, die er mit bloßem Auge im Museum nicht erkennen kann. Die Grafik- und Filmexperten arbeiten mit extremen Weitwinkelobjektiven und computergesteuerten Kameras, mit denen sich Panoramabilder oder Kamerafahrten um das Objekt produzieren lassen. Die dazu notwendige Software auf Userseite ist Quicktime und Zoomify, die es für Windows und Mac OS 9 & OS X zum Download gibt.
Das virtuelle Museum ist kein digitalisierter Ausstellungsrundgang, es entsteht vielmehr eine Präsentations- wie auch eine Wissens- und Kommunikationsplattform, die es in dieser Form noch nicht gibt. Dabei werden mehrere inhaltliche Zugänge angeboten, u.a. Themenreisen für Erwachsene und eine Rätselreise für Kinder. Der Besucher soll gefordert werden, aktiv zu werden; er kann sich Umfang und Art seiner Informationen individuell zusammenstellen.
Außer den normalen Usern berücksichtigt das Konzept noch drei weitere Zielgruppen: Schüler und Lehrer im Unterricht, die "junge Generation" und Experten, für die sämtliche zu jedem Objekt verfügbaren Informationen ins Netz gestellt werden. Besucher, die sich gleichzeitig im Virtuellen Museum befinden, können in Kontakt miteinander treten und Meinungen austauschen.
Die Landesstiftung Baden-Württemberg finanziert das Projekt bis März 2003 mit 750.000 Euro. Auch die Besucher im realen Badischen Landesmuseum werden vor Ort das virtuelle Museum über Terminals und PDAs nutzen können, die ab März 2003 bereitstehen sollen.



