VATM besorgt wegen T-Online-/Burda-Aktivitäten
Trend zur Remonopolisierung ?
Die Remonopolisierung des deutschen Telekommunikationsmarktes beschränkt sich längst nicht mehr nur auf die Übertragungswege. So betrachtet zumindest der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) die Aktivitäten der Telekom-Tochter T-Online, die durch umfassende Kooperation mit öffentlich-rechtlichen Sendern und Großverlagen wie dem ZDF, Springer und künftig Burda auch beim Zugang zu Content-Angeboten im Internet eine marktbeherrschende Position auf- und auszubauen scheint.
"Es kann nicht im Sinne eines von Wettbewerb geprägten TK-Marktes sein, wenn private Provider von neuen, in Zukunft stark wachsenden Märkten ausgeschlossen bleiben, weil Millionen potenzieller Kunden durch ein neues Markt- und Informationsmonopol im Internet abgeschöpft werden", formuliert VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner die Befürchtungen der Internet-Anbieter im Branchenverband.
Die den Partnern wie im Fall T-Online/Springer vom Kartellamt auferlegten Vorgaben wie die Zugangsmöglichkeit oder Abrechnung auch über andere Anbieter können das Problem nach Ansicht des VATM kaum verringern. Der VATM appelliert darum an die Wettbewerbshüter, die gemeinsamen Internet-Aktivitäten der Großverlage und des Ex-Monopolisten, wenn nicht zu untersagen, so doch äußerst kritisch im Auge zu behalten.
"Wer Wettbewerb ernst meint, muss Fehlentwicklungen bereits im Ansatz erkennen und verhindern", fordert Jürgen Grützner. "Hinter einem neumodischen Schlagwort wie Konvergenz verbirgt sich nichts anderes als die Produktbündelung großer, vertikal integrierter Unternehmen, die ihre Marktmacht immer breiter ausbauen."
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