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Spieletest: Ratchet und Clank: Grandiose Hüpf-Action für PS2

Neues Spiel der "Spyro"-Macher. Nachdem sich Insomniac Games eine ganze Weile auf ihrem durch die Spyro-the-Dragon-Serie entstandenen guten Ruf ausgeruht haben, präsentieren die Entwickler mit Ratchet und Clank nun ihre erste Produktion für die PlayStation 2. Die Mischung aus Jump&Run und Action-Adventure führt den Spieler dabei in eine recht abgedrehte Science-Fiction-Welt.
/ Thorsten Wiesner
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Die Hintergrundgeschichte des Spieles ist schnell erzählt und recht abgedroschen: Die Blargs treiben ihr Unwesen im All und wollen die Weltherrschaft erobern. Alien-Mechaniker Ratchet erfährt dank der Bekanntschaft mit dem intelligenten, allerdings auch recht vorlauten Roboter Clank von eben diesen Plänen und versucht sie fortan zu verhindern.

Die bei der Story eingesparten Ideen wurden dafür in das Gameplay gesteckt - und lassen sich im Rahmen des Testes kaum vollständig wiedergeben. Die meiste Zeit über steuert man Ratchet; Clank wird als "Rucksack" zumeist nur mitgetragen und kommt dafür in den zahlreichen Zwischensequenzen zu Wort. Schon die mögliche Bewegungsfreiheit ist dabei recht beeindruckend: Ratchet kann laufen, springen, Doppelsprünge und Saltos fabrizieren sowie durch Wandsprünge auch höchste Höhen erklimmen.

Der zahlreichen Gegner entledigt man sich auf verschiedenstem Wege: Neben einem Schraubenschlüssel, der sich als Bumerang verwenden lässt, sorgen ein Bombenhandschuh, eine Laser-Pistole, Flammenwerfer, Wandler-Strahler und viele Extras für explosive Action. Jeder besiegte Gegner hinterlässt Schrauben, die als Währung im Spiel fungieren und mit denen man bei dem in jedem Level vorhandenen elektronischen Händler neue Waffen und Munition, aber auch diverse Goodies erwerben kann.

Hat man etwa einen Dietrich gekauft, öffnen sich auch verriegelte Türen. Mit den Magnetstiefeln stellen plötzlich auch an sich unerklimmbare Wände kein wirkliches Problem mehr dar. Eine Sauerstoffmaske hingegen kommt einem gerade recht, wenn man durch vergiftete Areale hindurch muss. Dabei sind nicht alle Extras immer unbedingt in der Welt vorhanden, in der sie gebraucht werden. Oft muss man also zwischen den 18 Planeten, die man nach und nach freischaltet, hin- und herreisen, um alle Aufgaben zu erfüllen.

Das Spiel bietet einen guten Kompromiss aus Hüpf- und Action-Parts. Mal ist Geschicklichkeit gefragt, ein anderes Mal darf man über längere Zeit auf unzählige Gegner ballern - in diesen Fällen empfiehlt sich dann auch die anwählbare Ego-Sicht. Zwischendrin gibt es immer noch ein paar weitere Events, die für Abwechslung sorgen, unter anderem die gelegentlichen Hooverboard-Rennen. Von Zeit zu Zeit wird dann auch mal Clank gesteuert, in diesen Situationen ist dann meist eher Gehirnschmalz denn ein flinker Finger gefordert. Im Menü kann man jederzeit einen Blick auf die übersichtliche Karte werfen und verliert so trotz der recht großen Areale kaum den Überblick. Die einzelnen Aufgaben auf den jeweiligen Planeten erscheinen in einer Task-Leiste.

Die Steuerung ist sehr eingängig und bereitet auch Anfängern kaum Schwierigkeiten, was insbesondere auf Grund der doch zahlreichen anwählbaren Waffen durchaus beachtlich ist. Grafisch ist Ratchet und Clank ebenfalls eine Pracht, und auch die gute und unterhaltsame Sprachausgabe - der etwas seltsame Humor, der sich vor allem in den Dialogen bemerkbar macht, ist ein weiterer Punkt, der das Spiel außergewöhnlich macht - kann sich hören lassen. Der Schwierigkeitsgrad ist recht moderat - auf Grund der Tatsache, dass nur an bestimmten Stellen im Spiel gespeichert wird, kommt man allerdings nicht darum herum. Diverse längere Passagen wird man also öfter zu Gesicht bekommen.

Fazit:
Gut Ding will Weile haben - die recht lange Entwicklungszeit haben die Entwickler von Insomniac offensichtlich voll und ganz genutzt - nicht viele Spiele bieten einen derart guten und abwechslungsreichen Mix aus Jump&Run und Action. Seit Jak und Daxter jedenfalls hat kein Plattform-Titel auf der PS2 mehr so überzeugend gutes Gameplay mit schicker Optik kombiniert.


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