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Test: Thrustmaster Afterburner Force Feedback

Neue Joystick-/Schubreglerkombination. Wer sich heute einen Joystick kaufen will, hat es nicht leicht. Schon lang vorbei sind die Zeiten, wo die Antwort nur lauten konnte: "Gravis" oder "Competition Pro". Heute gibt es eine unüberschaubare Auswahl an Sticks. Wer Fan von Flugsimulatoren aller Art ist, wird sich immer nach einem mit ergonomischem Handgriff umschauen. Hier teilen sich vier große Anbieter schon seit einiger Zeit den Markt: Microsoft, Saitek, Gravis und Thrustmaster. Von letzterer Firma lag uns das neueste Produkt vor, der Thrustmaster Afterburner Force Feedback zum Anschluss an den USB-Port.
/ Thorsten Wiesner
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Auffälligstes Merkmal an diesem Joystick ist neben seinen Force-Feedback-Möglichkeiten der separate Schubregler. Dieser ist im Auslieferungszustand an das Zentralteil geschraubt, kann aber durch das Lösen von zwei Schrauben abgenommen werden und dank relativ langem Kabel doch ein ganzes Stück nach links wandern. Wer dies machen möchte, hier ein Tipp: Der Joystick mag sich von seinem Schubregler nur aufrecht trennen. Dreht man beide auf den Rücken, rutschen die gelösten Schrauben immer wieder soweit rein, dass eine Trennung nicht möglich ist. Pfiffig: Der benötigte Innensechskantschlüssel sitzt fest in einer Aussparung in der Bodenplatte des Joysticks. Loben muss man auch die Längen der Kabel von Netzteil und USB-Anschluss, beide messen mehr als zwei Meter und sind so am Gerät angeschlossen, so dass es im Eifer des Gefechtes nicht so schnell zu Schäden kommen kann.

Die Softwareinstallation verlief auch unproblematisch, dauerte aber beim abschließenden Einrichten in die Windows-Umgebung eine Weile. Sie besteht im Grunde aus zwei Teilen: den Treibern/Kontrollmenü und der Software "Thrustmapper". Mit ihr kann man die acht Tasten und den Coolie-Hat individuell für jedes Spiel belegen. Sie ist zwar recht umfangreich, doch Thrustmaster sollte sich vielleicht noch ein wenig Gedanken machen, ob man sie nicht etwas leichter zugänglich macht.

Mittels Gamecontroller-Kontrollmenü im Gerätemanager kann nun das erste Mal ausprobiert werden, was der Thrustmaster kann. Dazu bietet das Tool eine Anzahl von Effekten, die das Force Feedback vorstellen. Den Joystick in die Hand genommen, fallen da gleich zwei Dinge auf. Zum ersten: Dieser Joystick liegt auf Anhieb gut in der Hand, man rutscht nicht und hat eine gute Handauflage. Über die Anordnung der Feuerknöpfe kann man streiten, letztendlich ist es doch Geschmackssache. Allerdings ist der Knopf 4 doch etwas unglücklich rechts vorn angeordnet, so dass es Leuten mit kräftigeren Händen durchaus passiert, dass sie diesen versehentlich auslösen. Wehe das ist im Spiel die wichtige Bombe, die man eine halbe Stunde durch die Luft pilotiert hat. Zum Zweiten: Im Gegensatz zu den Force Feedbacks von Microsoft ist beim Thrustmaster die Rückstellelektronik immer aktiv. So kann es vorkommen - wenn man den Stick nicht oder nicht richtig fest hält -, dass dieser beherzt um sich schlägt. Realitätsfanatiker wird das freuen, andere vielleicht eher erschrecken.

Hat man die diversen Effekte im Kontrollmenü ausprobiert, wird auch schnell klar, dass in diesem Joystick viel Kraft steckt, die einzelnen Effekte kommen recht knackig und schnell. Das macht Appetit, also IL2 Sturmovik gestartet und die Effekte hier ausprobiert. Doch hier wird es dann etwas seltsam, denn obwohl IL2 als "recommended Game" für den Stick angegeben ist und auch dafür Werbung beiliegt, kommen die Effekte nicht ganz überzeugend. So sind die Querruderkräfte viel zu stark, während es am Höhenruder schwächelt. Die übrigen Effekte fallen sehr unterschiedlich aus. Eine zweifache Anfrage beim Support brachte außer einer Automatenantwort keine Hilfe. Halbwegs Abhilfe schaffte ein auf der Thrustmaster-Homepage angebotener alternativer Treiber, der auch ein etwas anderes Kontrollmenü zur Verfügung stellt. Hier muss Thrustmaster wohl doch noch etwas tun.

Was die eigentliche Aufgabe des Sticks betrifft - das exakte Steuern von allen möglichen Vehikeln - so löst er diese Aufgabe sehr ordentlich. Vor allem der große Schubregler ist ein Genuss und bietet mit zwei Rasten für Leerlauf und Nachbrenner einen guten Komfort, doch auch der Stick selbst liegt durch seine ergonomische Gestaltung nahezu perfekt in der Hand.

Der Afterburner Force Feedback ist laut Thrustmaster ab dem 18. November erhältlich.

Fazit:
Für üppige 119,- Euro (unverbindliche Preisempfehlung) bietet Thrustmaster eine neue Alternative auf dem Force-Feedback-Joystick-Markt, die sich durchaus sehen lassen kann. Doch Thrustmaster sollte noch etwas Feintuning an den Treibern anlegen, denn seine übrigen Daten wie das gute Handling, die robuste Ausführung, die (auf Wunsch) recht starken Kräfte und nicht zu vergessen das edle Aussehen prädestinieren ihn eigentlich für einen der vorderen Plätze.

[von Frederic Daguenet]


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