Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Rechner-Chaos bei der Bundeswehr

Heros-2/1 wird zum Milliardengrab. Massive Probleme hat das deutsche Heer mit dem neuen Computersystem Heros-2/1. Als "Fiasko", berichten Militärs, erwies sich kürzlich ein Probelauf bei der Düsseldorfer 7. Panzerdivision. Der Rechnerverbund, der den raschen Datenaustausch zwischen Stäben und Gefechtsständen leisten soll, stürzte immer wieder ab, schreibt der Spiegel.
/ Andreas Donath
Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)

Für das Projekt, dessen Entwicklung noch zu Zeiten des Kalten Krieges in den achtziger Jahren begann, wurden nach Aussage von Fachleuten bisher rund 500 Millionen Euro verpulvert. Die Einführung wurde bereits mehrmals verschoben. Experten plädieren daher dafür, Heros-2/1 abzubrechen, um ein Milliardengrab zu verhindern, so der Spiegel weiter.

Die Heeresleitung und der Informationstechnologie-Stab des Wehrressorts wollen dagegen den Lieferanten unter Führung der Münchener Firma ESG, hinter der sich Rüstungskonzerne wie EADS und Thales verbergen, noch eine letzte Chance zum Nachbessern geben - bis zum Jahresende. Selbst wenn das gelingt, wird das Heros-Netzwerk für die Auslandseinsätze der Bundeswehr nur wenig taugen: Der Datenaustausch mit den Führungssystemen von Luftwaffe und Marine ist bislang nicht möglich; die Verkopplung mit der EDV von Bündnispartnern erfordert, wie sich bei Übungen zeigte, immensen technischen Aufwand, so der Spiegel.


Relevante Themen