Rechner-Chaos bei der Bundeswehr
Für das Projekt, dessen Entwicklung noch zu Zeiten des Kalten Krieges in den achtziger Jahren begann, wurden nach Aussage von Fachleuten bisher rund 500 Millionen Euro verpulvert. Die Einführung wurde bereits mehrmals verschoben. Experten plädieren daher dafür, Heros-2/1 abzubrechen, um ein Milliardengrab zu verhindern, so der Spiegel weiter.
Die Heeresleitung und der Informationstechnologie-Stab des Wehrressorts wollen dagegen den Lieferanten unter Führung der Münchener Firma ESG, hinter der sich Rüstungskonzerne wie EADS und Thales verbergen, noch eine letzte Chance zum Nachbessern geben - bis zum Jahresende. Selbst wenn das gelingt, wird das Heros-Netzwerk für die Auslandseinsätze der Bundeswehr nur wenig taugen: Der Datenaustausch mit den Führungssystemen von Luftwaffe und Marine ist bislang nicht möglich; die Verkopplung mit der EDV von Bündnispartnern erfordert, wie sich bei Übungen zeigte, immensen technischen Aufwand, so der Spiegel.