DeCSS - 2600.com beendet rechtlichen Kampf gegen Hollywood
Gang zum Supreme Court in DVD-Kopierschutz-Streit nicht angetreten
Die Betreiber des US-amerikanischen Hackerszene-Magazins 2600 sehen sich trotz Beistandes durch die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) gezwungen, den bereits seit zweieinhalb Jahren andauernden Kampf gegen das Veröffentlichungsverbot der DVD-Entschlüsselungs-Software DeCSS einzustellen.
Im Dezember 1999 hatten acht große Filmstudios gegen 2600 geklagt, nachdem darin der komplette DeCSS-Source-Code und Links auf DeCSS veröffentlicht wurden, und das Verfahren im Januar 2000 gewonnen. Daraufhin ging 2600 in Revision und versuchte erfolglos die Justiz von Beschränkungen der Redefreiheit durch den DMCA zu überzeugen.
"Die Filmindustrie und ihre Kumpanen habe sich große Mühe gegeben, einen Verteidiger (uns) auszuwählen, demgegenüber das Gerichtssystem voreingenommen ist", heißt es dazu auf 2600.com. Vom Gang zum Supreme Court hätten die Rechtsberater deshalb abgeraten, den Kampf gegen den umstrittenen und problematischen Digital Millennium Copyright Act (DMCA) werde man jedoch weiter vorantreiben.
"Wir sind mit diesem Fall einige Schritte vorangekommen, zwangen die Gerichte zu erkennen, dass die freie Meinungsäußerung bedroht war", erklärte EFF-Rechtsexpertin Cindy Cohn. "Spätere Fälle werden eine bessere Basis für den Supreme Court haben, um auf die durch den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) verursachten Probleme zu reagieren."
"Der Fall hat als Weckruf für die Internet-Gemeinschaft gedient", so Emmanuel Goldstein, Herausgeber des 2600 Magazins. "Wir sind nun eine stärkere, mehr vereinte Gemeinschaft, die künftige Fälle unterstützen werden". Die dem 2600-Magazin beistehende EFF hat bereits angekündigt, dass man über weitere Klagen nachdenke, die mit dem DMCA in direkter Verbindung stehen.
Zumindest etwas erfolgreicher scheint derzeit der Fall von Andrew Brunner sein, der DeCSS ebenfalls durch Veröffentlichung weiterverbreitete. Laut EFF habe in diesem Fall der kalifornische Supreme Court of Appeals (Berufungsgericht) bereits festgestellt, dass eine einstweilige Verfügung die Andrew Brunner durch den ersten Artikel der Verfassung ("First Amendment") garantierten Rechte verletzen würde. Ob der nun mit dem Fall beschäftigte California Supreme Court diese Meinung teilt, wird sich allerdings noch zeigen müssen.
Entwickelt wurde DeCSS vom norwegischen Teenager Jon Johansen, als Basis für eine funktionierende Open-Source-DVD-Wiedergabesoftware für Linux. Da damit allerdings auch das Kopieren von DVDs möglich wird, haben der New York District Court und der 2nd Circuit Court of Appeals unter Berufung auf den DMCA die Publizierung oder Verlinkung von DeCSS untersagt.
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*schnipp* Eben, und wenn man will, kann man doch so richtig toll gestyle CDs mit Hüllen...
die idee ist mir noch gar nicht gekommen, wäre aber auf jeden fall mal ne möglichkeit...
Liebe Leser, habe der Meldung eben noch einen Absatz hinzugefügt: "Zumindest etwas...
Tja, aber es ist unlogisch. Firmen die soetwas herstellen müssen Leute haben die diese...