Xbox-Entwickler gründen Spieleproduktions-Firma
Capital Entertainment Group (CEG) soll Spieleentwicklung revolutionieren
Microsofts ehemaliger Xbox-Chefentwickler Seamus Blackley hat gemeinsam mit drei anderen Industrieveteranen die Spieleproduktions-Firma Capital Entertainment Group (CEG) gegründet. Was bisher mehr im Showbusiness üblich war, will CEG nun auf die digitale Unterhaltungsbranche umsetzen: Die Suche von Talenten, die Finanzierung und Produktion sowie die Suche nach den passenden Publishern, die sich um die Vermarktung der Titel kümmern.
Neu gegründet
Chef von CEG ist Eugene Mauro, der bereits den Spielehersteller Dotted Line Entertainment gründete. Als Vice President wird J. Mark Hood die Produktion überwachen. Hood war früher Senior Vice President bei Sierra Online und Business Unit Manager von Sierra Studios. Er startete 1987 als leitender Programmierer bei Sierra und war später unter anderem Produzent des Spiels "Phantasmagoria".
Als Vice President Publishing wird sich Blackleys Microsoft-Kollege Kevin Bachus um Verträge mit Publishern kümmern. Bachus war wie Blackley einer der vier Initiatoren des Xbox-Projekts bei Microsoft, kümmerte sich jedoch um die Kontakte zu den Entwicklern und die Software-Strategie. Zuvor war er Group-Product-Manager für DirectX und überwachte die Einführung von DirectX 5 bis 7. Bevor Bachus bei Microsoft arbeitete, war er in Entwicklungs- und Marketing-Positionen beim Spielehersteller Mindscape tätig. Zuvor arbeitete er im Filmgeschäft.
Der Physiker Seamus Blackley wird als Vice President Development in CEG tätig sein. Vor seiner Tätigkeit bei Microsoft (1999 bis 2002) arbeitete er als Programmierer bei Looking Glass Technologies (then Blue Sky Technologies), unter anderem an Ultima Underworld, System Shock und Flight Unlimited, wechselte dann als Executive Producer zu Dreamworks SKG.

Die Gründer: Eugene Mauro, Kevin Bachus, Seamus Blackley, J. M. Hood
CEG will die Kreativen der Spieleindustrie durch neue, professionelle Methoden des Produktionsmanagements unterstützen und gleichzeitig das finanzielle Risiko der Spieleproduktion seiner Entwicklungs- und Publishing-Partner senken. Möglich werden soll dies durch strikte strategische Pläne, die Kreative und Produktmanager gemeinsam gestalten und überwachen, wodurch Entwicklungsrisiken ohne die Beschneidung von Kreativität begrenzt werden können sollen. Dank eines Netzwerks von externen Dienstleistern sollen zudem die unter Vertrag genommenen Entwicklerteams unterstützt werden können. Publisher sollen durch eigene Marketing-Aktivitäten von CEG Unterstützung erhalten.
"Dieses Unternehmen wurde gegründet, um wirklich bahnbrechende Spiele zu schaffen - die Sorte von originellen aber riskanten Projekten, die sonst nie produziert worden wären", verspricht CEG-Chef Eugene Mauro. Unterstützt werden sollen sowohl PCs als auch Spielekonsolen, wobei Letzteres nicht auf die Xbox beschränkt sein soll. Zur Finanzierung der ersten Titel hat CEG sich mit Hilfe verschiedener Investoren mit einem Polster von knapp 50 Millionen US-Dollar ausgestattet. Für den europäischen Raum hat sich CEG das Londoner Investment-Haus Durlacher als Partner gesucht.
Die ersten zwei CEG-Titel sollen von Sega of America beworben und vertrieben werden, Details zu den Spielen sollen allerdings erst später bekannt gegeben werden.
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