BooHoo - Interview mit Boo-Gründer Ernst Malmsten (Teil 1)
Pleiten-Legende Ernst Malmsten über Dot-Coms, Dollars und Dummheiten
Der schwedische Jungunternehmer Ernst Malmsten ist wohl der berühmteste europäische Internet-Pleitier. Mit "Boo.com", einst als globaler E-Commerce-Anbieter im Bekleidungssegment gestartet, setzte er bereits im Frühsommer 2000 knapp 200 Millionen Euro in den Sand. Nun hat er seine Erfahrungen zwischen zwei Buchdeckel gepackt: "Boo Hoo - A Dot.Com Story from Concept to Catastrophe" (Random House Business Books, UK). Im ersten Teil eines ausführlichen Gespräches mit Golem.de zum Erscheinen des Buches berichtet Malmsten über die Bettler-Mentalitäten von Internet-Start-ups, die eigene Naivität und eine erst vor kurzem vorbeigegangene Zeit des Wahnsinns, die viele am liebsten vergessen würden.
Ernst Malmsten
Wodka-Grapefruit. Das ist der Name von Ernst Malmstens Drink der Wahl
- und diese teure Mixtur muss bei "Boo.com" in Strömen geflossen sein.
Der von dem ehemaligen Literaturkritiker Malmsten, Ex-Model Kasja
Leander und dem früheren Investmentbanker Patrik Hedelin gegründete
Internet-Versender für Modeartikel steht für all den Exzess, den die
schnell heranwuchernde "New Economy" in den Jahren 1999 und 2000
generierte.
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Boo.com war mit knapp 200 Millionen verbrannten Euro auch die erste große europäische "Dot-Com"-Pleite, weil die Firma den lukrativen Börsengang auf Grund von technischen Schwierigkeiten an der eigenen Plattform um wenige Monate verpasste.
Die Firma dachte von vornherein übergroß: Gleich international sollte alles sein, mit Büros in London, New York, München und weiteren europäischen Standorten. Dass es nicht sehr profitabel ist, Kleidungsstücke kostenlos an Netz-Shopper zu verschicken, dämmerte dem Unternehmen erst spät. Pleiten, Pech und Pannen säumten den Weg der Firma - für Malmsten heute eine "wertvolle Erfahrung", wie er im ausführlichen Gespräch mit Golem.de sagt. Teil 1 eines zweiteiligen Interviews.
Golem.de: Es ist schon ziemlich lange her, seit "Boo.com" im Mai 2000 den Weg alles Zeitlichen ging - fast zwei Jahre also. Was haben Sie die ganze Zeit neben dem Verfassen ihres Buches gemacht?
Malmsten: Das Buch hat ziemlich lange gebraucht, länger als ich angenommen hatte. Ich habe fast bis kurz vor seiner Veröffentlichung im Oktober 2001 daran gearbeitet. Das war dann so eine Art Full-Time-Job für mich. Außerdem habe ich natürlich andere Dinge getan, wie zum Beispiel nach neuen Projekten Ausschau zu halten.
Golem.de: Also würden Sie Ihren Beruf derzeit als Autor oder Consultant bezeichnen?
Malmsten: Nein, Consultant bin ich nicht (lacht). Ich glaube, dass ich immer noch ein Unternehmer bin.
Golem.de: An welchen Projekten arbeiten Sie denn dann derzeit?
Malmsten: Über die will ich nicht reden, das wäre noch ziemlich früh. Wenn man eine öffentliche Person ist, wie ich das bin, schreiben die Leute über Sie, egal was Sie tun. Ich muss da sehr vorsichtig sein, was ich sage.
Golem.de: Also sehen Sie sich immer noch als "Berühmtheit"?
Malmsten: Ja, sehr sogar! Zumindest in Ländern wie Großbritannien und Schweden.
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Hast Du das schon mal ausprobiert, oder hat diese Idee noch weniger Substanz, als die...
Schade nur das soviel Geld in solche Schwachsinnsideen geflossen ist. Hätten die...
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Ich hab das dumpfe Gefühl der Kerl hat dabei nicht wirklich viel gelernt und fühlt sich...