Augen-Projektor: Netzhaut-Display als Prototyp vorgestellt
System projiziert Bildinformationen direkt auf die Netzhaut des Betrachters
Microvision, ein Hersteller von Miniatur-Bildschirmen, will jetzt - knapp drei Jahre nach der ersten Ankündigung seiner Technik - einen ersten Display-Prototypen fertig gestellt haben, der die Bildinformationen direkt auf die Netzhaut projiziert. Genau genommen ist das also gar kein Display, sondern ein Projektionssystem, weil kein Bildschirm benötigt wird.
Der noch namenlose Prototyp dieses "Mini-Displays" kommt auf einem kleinen micromechanischem Chip unter und verwendet drei LEDs gekoppelt mit einem beweglichen Spiegel. Darüber werden die Bildinformationen direkt auf die Netzhaut des Betrachters übertragen, indem der Handy-ähnliche Zwerg-Projektor vor das Auge gehalten wird. Durch die geringe Gerätegröße dieses Display-Typs erwartet Microvision, dass diese Technik schon bald in vielen Geräten wie Digitalkameras, drahtlosen Endgeräten, Spielsystemen oder DVD-Playern für unterwegs zum Einsatz kommen wird.
Microvision verspricht, dass Auflösung und Farbwiedergabe dabei vergleichbar mit einem Notebook-Display sind. Zumindest für die Auflösung gilt das derzeit nicht ganz, denn der Prototyp schafft "nur" 800 x 600 Bildpunkte. Ob Microvision für die Serienproduktion an einer höheren Auflösung arbeitet, verriet das Unternehmen nicht. Das Gerät erreicht nach Herstellerangaben einen Kontrastwert von 150:1. Die Fertigungskosten sollen sehr gering sein und unter denen von herkömmlichen Flat-Panel-Systemen liegen, prognostiziert der Hersteller, ohne jedoch einen Kostenrahmen zu nennen.
Microvision gibt sich selbstbewusst und mutmaßt, dass man mit diesem Prototypen einen Industrie-Standard schaffen könne. Für die kommenden sechs Jahre erwartet der Hersteller einen steigenden Bedarf nach solchen mobilen Display-Typen. In den folgenden 24 Monaten will Microvision die Gerätegröße, das Gewicht, den Stromverbrauch und auch die Fertigungskosten seiner noch nicht marktreifen Technik verringern.
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