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Studie: Hardware-Firewalls stark im Kommen

Frost und Sullivan untersucht den Europamarkt für Firewalls. Nachdem inzwischen auch kleine und mittlere Unternehmen die Notwendigkeit erkannt haben, ihre Daten nach außen abzuschotten, erfährt der Europamarkt für Firewall-Software und -Appliances einen neuen Wachstumsschub. Nach einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost und Sullivan soll sein Volumen, im Jahr 2000 noch auf 409 Millionen US-Dollar beziffert, bis 2005 auf rund 1,25 Milliarden US-Dollar zunehmen. Als weitere Wachstumsmotoren werden die Konvergenz der Technologie mit Virtual Private Networks (VPN) und der anhaltende Trend in Richtung E-Commerce genannt.
/ Andreas Donath
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Das wachsende Interesse der kleinen und mittleren Unternehmen an Firewall-Lösungen hat erstmals zu einer Verschiebung der Rangordnung innerhalb des Marktes geführt: Während der Sektor für Software-Firewalls schon gesättigt ist, bewegt sich der Schwerpunkt zusehends in Richtung Firewall-Appliances, also Hardware. Gegenüber Softwarelösungen bieten die Appliances den Vorteil, dass zu einem festen Preis eine integrierte Komplettlösung für die Absicherung der Unternehmensdaten erworben wird. Hierdurch werden mögliche Hardware oder Softwareprobleme minimiert. "Wir gehen davon aus, dass der Software-Sektor im Jahr 2005 einen Umsatzanteil von rund 38 Prozent erwirtschaften wird, während die Appliances den Markt klar dominieren" , so Jose Lopez, Research Analyst bei Frost und Sullivan.

Diese Entwicklung setzt die Software-Anbieter unter Druck, ihre Produkte konkurrenzfähiger zu machen. Eine Lösung sehen sie in der Einbettung ihrer Anwendungen in geeignete Appliances, weshalb mittlerweile zunehmend OEM-Vereinbarungen mit Appliance-Herstellern getroffen werden. "Dieses Vorgehen wird sich dann wiederum auf die Gewichtung innerhalb des Marktes auswirken" , meinte Lopez. Als weitere Strategien, mit denen die Branchenakteure den rückläufigen Umsatzzahlen entgegentreten wollen, nennt Lopez Bestrebungen zur Stärkung des Markennamens: Viele Unternehmen überschreiten ihren Kernkompetenzbereich und expandieren in Felder wie Quality-of-Service- oder Intrusion-Detection-Software.

Grundsätzlich ist laut Frost und Sullivan davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Informationssicherheit auch zukünftig nicht abreißen wird. Dafür sorge allein schon die immer breitere geographische Verteilung kritischer Unternehmensdaten im Zuge der Globalisierung und des technischen Fortschritts. So werden beispielsweise für den Einsatz an dezentralen Unternehmensstandorten integrierte Software-Firewalls an Bedeutung gewinnen. Dafür gibt es gemäß Analyse zwei Gründe: Zum einen sind Stand-alone-Firewall-Server für die meisten Standorte indiskutabel, weil Verwaltungsaufwand und Kosten zu hoch sind. Zum anderen stellen Niederlassungen häufig ein schwaches Glied in einer ansonsten gut gesicherten Kette dar, weil sich Hacker auf diesem Umweg Zugang zum Unternehmensnetz verschaffen können. Zusätzlich ergeben sich aus dieser Lösung auch Vorteile für die Diensteanbieter und Systemintegratoren, weil die Integration weniger Kosten und Aufwand verursacht.

Bedeutende Impulse für den Firewall-Markt ergeben sich auch aus der Konvergenz dieser Technologie mit VPN-(Virtual-Private-Networks-)Diensten. Im VPN-Markt sind in letzter Zeit eine Vielzahl neuer Partnerschaften zwischen Software- und Hardware-Entwicklern zu beobachten. Die Kunden können nun integrierte Firewall-Produkte erwerben, die mit den wichtigsten VPN-Funktionen ausgestattet sind. Häufig werden Firewalls mit speziellen VPN-Merkmalen und Router-basierter Hardware angeboten.

Eine große Rolle für die Marktentwicklung spielt auch der E-Commerce. Um in diesem Bereich aktiv werden zu können, müssen die Unternehmen über eine moderne Sicherheitsinfrastruktur verfügen. Mit E-Commerce wächst das Interesse an Verschlüsselung und entsprechenden Technologien, mit deren Hilfe die Kundendaten geschützt werden sollen.

Vor dem Hintergrund eines stark umkämpften Marktes ist laut Frost und Sullivan davon auszugehen, dass sich die VARs (Value-added Resellers), also die Softwarehändler, und die ISPs (Internet Service Providers) als primäre Distributionskanäle durchsetzen werden. Zu den wettbewerbsentscheidenden Produktmerkmalen zählen dabei Interoperabilität, leichte Handhabung, Implementierbarkeit in andere Schnittstellen und darüber hinaus Faktoren wie Kundendienstleistungen, Support und letztendlich auch der Preis. Als wichtigste Wettbewerber im europäischen Firewall-Markt nennt die Analyse die Unternehmen Checkpoint und Cisco Systems, wobei sich Checkpoint mit Hilfe seiner starken Partnerschaft mit Nokia im Appliances-Bereich inzwischen einen gewissen Vorsprung verschafft hat.

Der Titel der Analyse, die für 5.000,- Euro erhältlich ist, lautet "Frost und Sullivan's Analysis Of The European Firewall Market".


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