PCGL - Automatisierte Profi-Liga für Zocker

Die eingesetzte Rankingsoftware soll ein Gegenbestätigen und ein freies Fordern erübrigen. Kostenfrei ist die Teilnahme allerdings nicht: Die Spieler müssen einen Servicebetrag an die Syntec GmbH entrichten, welche die Software entwickelt hat. Der Servicebetrag liegt bei monatlich 6,- Euro und sinkt bei halbjährlicher Zahlung auf 5,50 Euro pro Monat. Wer für ein Jahr im Voraus bezahlt, zahlt 5,- Euro pro Monat.
Dafür erhalten die Spieler neben der Automatisierung des gesamten Ligaablaufs und Regelsystems (Spielergebnisse, Spielpläne, Tabellen usw.) auch kostenlos zu den Clanmatches gestellte Server und "hohe Preisgelder in allen Ligen". Der OSB e.V. mit derzeit neunköpfigem Vorstand ist Anlaufstelle bei Reglement-Fragen oder Streitfällen und will die Rechte aller Spieler in der PGCL vertreten.
Um sich zur PGCL anmelden und mitspielen zu können, bedarf es eines Clans mit mindestens vier bzw. fünf Spielern, eines eigenen PCs mit Internetzugang, Originalversionen der Spiele, einer kostenlosen Mitgliedschaft im OSB e.V. und eines Nutzungsvertrages mit der Syntec GmbH.
Die PGCL teilt sich in drei Ligen auf: die "Basisliga", in der grundsätzlich jeder Clan startet, sowie die "Oberliga" und die "Premiumliga". Die Saison der Basisliga dauert ein Jahr und ermöglicht den Clans, durch ein laut OSB ausgeklügeltes und faires Rankingsystem auch nach Saisonbeginn an dem laufenden Wettbewerb teilzunehmen und obere Plätze zu erreichen. Aus der Basisliga kann man nicht absteigen.
Am Saisonende stehen die Teams für die Ober- und Premiumliga fest. In der Oberliga treten die Clans gegeneinander an, um in die Premiumliga aufzusteigen und einen Abstieg in die Basisliga zu vermeiden. Ab der zweiten Saison der PGCL werden in der "Oberliga" die gleiche Anzahl Clans auf- wie absteigen. Die Meisterschaftsaustragungen und Endspiele sollen auf speziellen PGCL-LanEvents stattfinden.
Im ersten Quartal 2002 soll die PCGL mit einem vierwöchigen Willkommensturnier starten, an dem maximal 144 Clans teilnehmen können. Diese Begrenzung gilt nicht für den normalen Liga-Ablauf. Das Preisgeld soll bei 15.000 Euro und 5.000 Euro für jedes der drei vorgesehenen Spiele liegen. Genaue Termine soll man auf der PGCL-Website erfahren können, die ab 23. Januar 2002 online gehen soll und derzeit noch keine Informationen enthält. Für die Zukunft sind dort laut OSB e.V. auch Videostreams angedacht, mit denen Interessierte die Spiele mitverfolgen können.
Nach einem Börsensystem sollen die Siegprämien während der laufenden Saison noch erhöht werden. Das derzeit auf beachtliche 150.000 Euro festgelegte Preisgeld für die erste Saison soll sich so erhöhen können. Auch in der gesamten Liga soll es in den einzelnen Spielen Geldgewinne geben, so dass nicht nur die Besten etwas vom Kuchen abbekommen. Auf Anfrage beim OSB e.V. versicherte André Scheufeld von Delta Interactive, zuständig für Server und Webpräsenz der PCGL, gegenüber Golem.de, dass die von privaten Investoren stammenden Preisgelder bereits in voller Höhe bei einem Notar hinterlegt sind. Bei den sehr hohen Summen orientiert man sich an den Profi-Ligen, die sich bereits in den USA und in Korea etabliert haben.
Kommentar:
150.000 Euro und das Versprechen, dass die Preissumme sich noch erhöhen könne, wirken ohne offizielle Partner, etwa Hardwarehersteller oder Fernsehsender, momentan sehr hoch. Noch kann der OSB keine großen Partner nennen, man hofft aber darauf, dass sich das ändert.
Wer sich im Moment etwas in der DENIC Whois Datenbank umschaut, findet schnell raus, dass im Moment die Domains www.pgcl.de, www.onlinespielerbund.de und auch syntec-gmbh.de dem Unternehmen Matthias Kampmann Immobilien GmbH, kurz MK-Immobilien GmbH, aus Bielefeld zu gehören scheinen. Herr Kampmann betreibt insgesamt vier Unternehmen: MK Investa GmbH, MK-Immobilien GmbH, Syntec GmbH und die W + K Werbeagentur GmbH. Bei einer so engen Verknüpfung von Verein und Dienstleister stellt sich die Frage, ob der Verein wirklich unabhängig agieren kann. Zumindest versicherte man Golem.de gegenüber auf Nachfrage, dass der Verein eigenständig operiere.



