Test: Corels Freistellungssoftware KnockOut 2
Weitere Neuerungen sind unter anderem eine neue Eigenschaften-Leiste, die den Status des aktuellen Werkzeugs zeigt und dessen Veränderung erlaubt. Die Retuschewerkzeuge Radierer und Pinsel gestatten nachträglich eine Bearbeitung der Maske. Dabei weisen sowohl der Retuschepinsel als auch der Radierer zu wenige Einstellmöglichkeiten auf. Zudem bleiben die Undo-Funktionen hier wirkungslos, was die Bearbeitung erschwert, wenn man sich mal "vermalt". Ärgerlich auch, dass KnockOut 2 immer wieder mit den gleichen Voreinstellungen arbeitet, also die gleiche Pinsel- und Radiergummi-Größe verwendet. Auch eine Veränderung des Arbeitshintergrundes merkt sich KnockOut 2 nicht, sondern wählt immer wieder den gleichen Hintergrund. Als weitere Neuheit lassen sich Fotos nun direkt im CMYK-Modus bearbeiten, wodurch die Umwandlung in RGB entfällt.

Gute Vorlage mit automatischem Innenobjekt - schnell und einfach
freigestellt
Sehr gute Wirkung erzielt KnockOut 2 bei Fotos, die bereits gute Voraussetzungen zum Freistellen mitbringen. Dazu zählen Kontraste in der Helligkeit, Farbe oder Tiefenschärfe. Fehlen all diese Kontraste und möchte man eine Person etwa mit schwarzen Haaren vor dunklem Hintergrund freistellen, stößt auch KnockOut 2 an seine Grenzen. Außerdem sollte die Bildauflösung möglichst hoch sein. Bei komprimiertem Bildmaterial erreicht KnockOut 2 keine besonders guten Ergebnisse. Allerdings kann das Resultat immer noch besser sein als mit anderen Maskierungswerkzeugen, so dass KnockOut 2 insgesamt eine Hilfe sein kann.
Mit der aktuellen Version ist KnockOut erstmals ein Plug-In, das sich nahtlos in den Arbeitsablauf von Photoshop und dazu kompatible Bildbearbeitungssoftware wie Corels Painter7, Photo-Paint oder dem günstigeren Paintshop Pro von Jasc einfügt. Dabei erscheint es aber immer noch als eigenständiges Programm, weil man nicht in der Umgebung der Grafiksoftware bleibt, sondern KnockOut 2 die zu bearbeitende Ebene übernimmt und Photoshop ausblendet, so dass es über die Taskleiste oder dem äquivalenten Macintosh-Finder nicht mehr zu erreichen ist.

Links das Original, rechts freigestellt mit halbtransparentem Objekt
KnockOut 2 verlangt mindestens Windows 98 respektive MacOS 8.6, funktioniert aber auch mit den aktuellen Betriebssystem-Versionen Windows XP und MacOS X. Auf Letzteres wurde die Software speziell zugeschnitten und unterstützt die neue Aqua-Oberfläche. KnockOut 2 soll deutlich weniger Arbeitsspeicher als die Vorversion beanspruchen, doch ist es immerhin noch das Dreifache des zu bearbeitenden Bildes, was bei professioneller Arbeit schnell über 100 MByte Speicherbedarf bedeuten kann.
Das deutschsprachige KnockOut 2 aus der procreate-Reihe von Corel ist ab sofort für die Windows- und Mac-Plattform zum Preis von 399,- Euro erhältlich. Upgrades von einer beliebigen Vorversion von KnockOut bietet Corel zum Preis von knapp 169,- Euro an.
Fazit:
Der Hauptaufgabenbereich von KnockOut 2 liegt im Freistellen von organischen Strukturen wie Haaren, Flügeln, Rauch und Ähnlichem. Wer in Anbetracht solcher Aufgaben bislang einen Schockanfall bekam, will mit KnockOut 2 nur noch solch aufwendige Objekte freistellen. Damit die Arbeit mit KnockOut 2 aber zügig vorangehen kann, benötigt man möglichst hochauflösendes Bildmaterial, weil die Software bei unzureichender Bildqualität schnell an ihre Grenzen stößt. Stimmt die Art und Qualität der Vorlage, ist KnockOut 2 für den professionellen Anwender eine unschätzbare Hilfe. Obwohl die Bedienung intuitiv ist, hat sie leider ein paar Eigenheiten, an die man sich erst gewöhnen muss.
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[Autor: Alexander Vock]
Test: Corels Freistellungssoftware KnockOut 2 |
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