Abgedrehter Actionspaß von den Naughty Dog Studios. Mit Crash Bandicoot gelang es den Entwicklern von Naughty Dog, eine der populärsten Spieleserien für die "alte" PlayStation zu erschaffen. Nun meldet sich das Team mit seiner ersten Entwicklung für die PlayStation 2 zurück, die wiederum durch wahnwitzige Action, skurrile Ideen und viel Humor überzeugen kann.
Schon die Hintergrundgeschichte ist recht ungewöhnlich: Irgendwo auf einer aus welchen Gründen auch immer verbotenen Insel fällt der Junge Dexter in ein Fass voller so genanntem Dark-Eco-Schleim. Zwar überlebt er diesen Fall recht unbeschadet, nach der Schlammpackung hat sich sein Äußeres allerdings nicht unwesentlich verändert: Daxter muss erschreckt feststellen, dass er nun einem Wiesel nicht unähnlich sieht.
Zusammen mit seinem Freund, dem vom Spieler fortan gesteuerten Jak, macht sich Dexter nun auf den Weg, um das Gegenmittel zu finden, das die Verwandlung rückgängig machen soll. Auf ihrer Suche erfahren die beiden Abenteurer von einem alten Volk, den Precursors, die Unmengen von Dark Eco aus einem Riesenroboter auf die Welt schleudern wollen. Es versteht sich von selbst, dass fortan die Vereitlung dieses bösen Planes fast genauso hohe Priorität genießt wie das Auffinden des Rückverwandlungszaubers.
Ebenso abgedreht wie die Story präsentieren sich auch Grafik, Sound und das Leveldesign des Spieles: In kunterbunten Landschaften trifft man fortan auf unzählige Freunde und Feinde, die witziger und abstruser kaum hätten gestaltet werden können, begleitet von einer komplett deutschen und oftmals vor Wortwitz sprühenden Sprachausgabe. Der verwandelte Daxter befindet sich zwar fast während des gesamten Spieles nur auf der Schulter von Jak und kann somit nicht selber gespielt werden, dafür begeistert das Wiesel aber ständig durch obskure und obszöne Gesten, Kommentare und überraschende Handlungen, die schon das bloße Zuschauen zum unterhaltsamen Vergnügen machen.
Das abgedrehte Szenario täuscht allerdings ein wenig darüber hinweg, dass das Gameplay zwar gelungen ist, aber nicht viel mehr als übliche Jum&Run-Kost zu bieten hat: Ein paar geschickte Sprünge, Schläge und Stöße reichen aus, um die meisten Plattformen zu erreichen, Kisten zu öffnen oder andere kleine Rätsel zu lösen, nach dem Genuss bestimmter Substanzen kommen noch ein paar weitere Fähigkeiten wie etwa das Schießen von Feuerbällen hinzu. Ansonsten muss vor allem viel eingesammelt werden: Um im Spiel weiterzukommen, werden Zellen gebraucht, die im Spiel zu finden oder gegen andere Dinge bei den freundlich gesinnten Weltbewohnern eingetauscht werden können.
Grafisch entfacht Jak & Daxter ein Feuerwerk an kleinen, aber beeindruckenden Effekten, die eigens für den Titel entwickelte Engine vollbringt wahrlich Großes. Ein hohes Lob gebührt den Entwicklern zudem für die perfekte Spielbarkeit - die möglichen Aktionen wurden perfekt auf das Pad gelegt, zudem sind unfaire Stellen praktisch nicht vorhanden.
Fazit: Wer soliden Jump&Run-Spaß in grandioser Präsentation sucht ist mit Jak & Daxter mehr als gut bedient. Neben Rayman 2 gehört der Titel sowohl in punkto Spielbarkeit als auch beim Unterhaltungswert zur Speerspitze in diesem Genre auf der PlayStation 2.