AudioID - Neue Fraunhofer-Technologie erkennt Musiktitel

Thomson als exklusiver Lizenznehmer von MPEG-7-basierter Audio-Erkennung

Thomson Multimedia wird auf der MIDEM 2002 mit "AudioID" eine neue Audio-Technologie des Fraunhofer Instituts für Integrierte Schaltkreise (IIS-A) in Aktion zeigen. Mit AudioID sollen Musikstücke anhand ihres Inhalts identifiziert werden können, was beispielsweise auch bei starker Kompression funktionieren soll.

Artikel veröffentlicht am ,

AudioID analysiert die Spektralflachheits-Eigenschaften in verschiedenen Frequenzbändern, um die individuelle Audio-Signatur eines Musikstücks zu identifizieren. Ähnlich des ID3-Tags bei MP3-Dateien wird dazu auf eine Datenbank zugegriffen und die ermittelten Spektralflachheits-Eigenschaften mit denen von zuvor registrierten Audio-Inhalten verglichen. Um ein bekanntes Musikstück eindeutig identifizieren zu können, sollen nur wenige Sekunden Musikmaterial ausreichen.

AudioID soll alle Sampling-Raten unterstützen und sehr unempfindlich auf lineare Verzerrungen wie Niveauänderungen (Level Change), Filter, Equalizer und Frequenzbereichs-Beschränkungen (Band Limiting) sowie nichtlineare Verzerrungen, Kompression inbegriffen (MP3, MPEG-2/4, AAC, WMA usw.), reagieren.

AudioID, bzw. Thomsons "Scalable Audio Fingerprinting Technology", soll in Verbindung mit dem neuen Multimedia-Standard MPEG-7 genutzt werden, wodurch man sich eine große Akzeptanz aus der Wirtschaft erhofft. MPEG-7 ist keine neue Musikkompressions-Technologie, sondern beschreibt miteinander verknüpfte Multimedia-Inhalte mittels eines "Multimedia Content Description Interface".

Das Audio-Erkennungs-System von Fraunhofer soll der Audio-Industrie im ersten Quartal 2002 zur Verfügung stehen. Die ersten Produkte mit AudioID-Unterstützung sollen in der zweiten Jahreshälfte 2002 verfügbar sein. Thomson erwartet, dass AudioID in digitale Audio-Wiedergabegeräte, Mobiltelefone und "Audio-Systeme" in PCs integriert wird.

"Nachdem wir mit Thomson Multimedia die populärste Audiokompressions-Schemata gestartet haben, freuen wir uns darauf, einen neuen Meta-Daten-Standard einzuführen, der auf der Standardisierungs-Arbeit der MPEG Organisation basiert", betont Dr. Juergen Herre, leitender Wissenschaftler am für AudioID verantwortlichen Fraunhofer Institut.

Thomson Multimedia hat AudioID weltweit exklusiv vom Fraunhofer Institut lizenziert. AudioID wird, wie auch die ebenfalls vom Fraunhofer Institut stammende MP3-Kompression, von Thomson Multimedia in Lizenz an Dritte vergeben.

Kommentar:
Mit AudioID dürfte es leichter werden, digital vorliegende Musikstücke ohne großen Aufwand nachträglich mit Titelinformationen zu versehen. Eine Musikidentifikation innerhalb von Sekunden wird jedoch sicherlich weniger dem Konsumenten als vielmehr der Wirtschaft dienen. Beispielsweise könnten künftige Musiktauschbörsen damit eindeutig bestimmen können, welche kostenpflichtigen Musikstücke von ihren Nutzern ausgetauscht werden, welche Gebühren fällig oder welche Datentransfers unterbunden werden. Zudem macht AudioID nachträglich eingefügte Wasserzeichen überflüssig.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
I'm Back 35 im Test
Neues digitales Leben für analoge Kameras

Mit I'm Back können wir unsere alte Canon-Kamera digital nutzen. Schöne Bilder macht das System nicht von alleine - der Bearbeitungsaufwand lohnt sich aber.
Ein Test von Tobias Költzsch

I'm Back 35 im Test: Neues digitales Leben für analoge Kameras
Artikel
  1. Acropalypse: Auch Windows' Screenshot-Tool kann Sicherheitsproblem sein
    Acropalypse
    Auch Windows' Screenshot-Tool kann Sicherheitsproblem sein

    Bearbeitete Pixel-Screenshots können im Nachhinein wiederhergestellt werden - ein vergleichbares Problem wurde jetzt bei Windows' Snipping Tool bekannt.

  2. Huawei: Telekom hat sich gegen Trumps Sanktionen abgesichert
    Huawei
    Telekom hat sich gegen Trumps Sanktionen abgesichert

    Die Telekom hat im Jahr 2019 ihren Netzaufbau nicht durch Donald Trump gefährden lassen. Risikomanagement hat negative Auswirkungen auf die eigenen Netzausbauziele verhindert.

  3. Mobile Workstations: Nvidia stellt fünf Ada-GPUs für Laptops vor
    Mobile Workstations
    Nvidia stellt fünf Ada-GPUs für Laptops vor

    GTC 2023 Die vormals als Quadro bekannten Chips bieten neben viel Grafikspeicher nun ebenfalls AV1-Encoding und ECC-Fehlerkorrektur. Die TDP ist großzügig konfigurierbar.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Heute besonders viele MindStar-Tagesdeals • Gigabyte RTX 4070 Ti 880,56€ • Crucial SSD 2TB (PS5) 162,90€ • Nintendo Switch inkl. Spiel & Goodie 288€ • NBB Black Weeks: Rabatte bis 60% • PS5 + Resident Evil 4 Remake 569€ • LG OLED TV -57% • Amazon Coupon-Party [Werbung]
    •  /