2004 Verdopplung des Frauenanteils in der Netzwerkbranche
Frauen in Europa in der Netzwerkbranche unterrepräsentiert
Knapp 94.000 Frauen werden im Jahr 2004 in der Netzwerkbranche in West-Europa tätig sein. 2000 waren es lediglich 42.000. Mit einem prozentualen Anteil von 7,3 werden Frauen 2004 weiterhin stark unterrepräsentiert sein. Das ergab eine Studie, die IDC im Auftrag von Cisco Systems erstellt hat, bei der die 13 führenden Industrienationen West-Europas untersucht wurden.
Die Zahlen sind in Österreich besonders alarmierend: Mit einem Anteil von 4,1 Prozent im Jahr 2000 und einer Entwicklung hin zu 4,7 Prozent im Jahr 2004 bildet Österreich das Schlusslicht bei dieser Studie. Letztes Jahr waren in absoluten Zahlen 1.413 Frauen in der Netzwerkbranche tätig, in diesem Jahr sind es, so IDC, 1.689. Die Wachstumsrate entspricht für 2004 einer absoluten Zahl von 3.565 Frauen.
Absoluter Spitzenreiter ist laut IDC Frankreich: So hatte Frankreich bereits vergangenes Jahr den West-Europa-Schnitt von 2004 überschritten. So wird dort in drei Jahren der Anteil der Frauen auf dem Internet-Networking-Arbeitsmarkt mehr als 12 Prozent betragen. Die Vorreiter-Rolle Frankreichs wird von den Verfassern der Studie so erklärt, dass die französische Regierung hinsichtlich einer Austarierung der Geschlechteranteile in vielen Berufssparten sehr aktiv war. Einen relativ hohen Anteil von weiblichen Fachkräften können auch Großbritannien und Nordirland (2001: 6,5 Prozent) sowie Belgien (2001: 7,2 Prozent) und Spanien (2001: 7,2 Prozent) aufweisen. Neben Österreich (2001: 4,3 Prozent) liegen auch die Schweiz (2001: 4,9), Norwegen (2001: 5,5), Deutschland (5,3 Prozent), die Niederlande (2001: 5,3 Prozent), Italien (2001: 5,2 Prozent) und Dänemark (2001: 5,2 Prozent) im unteren Bereich der Skala.
So hätten Deutschland und Italien in den vergangenen Jahren versucht, den Mangel an ICT-Fachkräften mit der Immigration von Fachkräften zu bekämpfen, so die Studie.
Im Vergleich zu den fehlenden Networking-Fachkräften in den kommenden Jahren ist die Steigerung des Frauenanteils zu gering. Während der Mangel an qualifizierten Networking-Fachkräften im Jahr 2000 199.000 ausmachte, werden es im Jahr 2004 etwa 538.000 in West-Europa sein. Die IDC-Erhebungen zeigen weiterhin, dass Frauen sich von Karrieren im Netzwerk-Bereich abgestoßen fühlen. Die Branche sei zu stark von Männern dominiert. Außerdem gebe es für Frauen kaum weibliche Vorbilder.
Um den Anteil der Frauen in der IT-Branche im Allgemeinen und der Netzwerkbranche im Besonderen deutlich zu erhöhen, bedarf es einer Vielzahl von Initiativen der Industrie und der Regierung beziehungsweise deren Zusammenarbeit, so die IDC-Studie. Frauen müssten ermutigt werden, einen Networking-Beruf zu ergreifen. Außerdem müssten weibliche Vorbilder aufgebaut werden und die Karrierechancen deutlicher aufgezeigt werden.
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Der Auftraggeber der Studie (Cisco) hat in diesem Jahr über 10000 Leute entlassen. Andere...