Unternehmen unvorbereitet auf Elektroaltgeräte-Richtlinie
90 Prozent landen auf dem Müll
Laut der geplanten WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment) der Europäischen Union (EU) sollen herstellende Betriebe in Zukunft finanziell für die Entsorgung ihrer Elektro-Produkte einstehen. Wie eine Xerox-Marktstudie zum industriellen Sektor in Europa zeigt, sind vielen Unternehmen die Auswirkungen dieser Richtlinie noch nicht bewusst. Vor allem haben sie sich noch nicht ausreichend darauf vorbereitet.
Mehr als einem Drittel der Unternehmen ist die Vorlage der Verordnung unbekannt. Der Bekanntheitsgrad zwischen den einzelnen Ländern variiert sehr deutlich, wobei in Deutschland und Frankreich mit 93 Prozent und 80 Prozent die meisten Befragten über die Richtlinie informiert sind. In Spanien und Großbritannien hingegen konnten nur 40 Prozent beziehungsweise 42 Prozent die Vorlage und den Einfluss auf ihre Geschäftstätigkeiten kommentieren. Italien lag mit 56 Prozent im Mittelfeld. "Die Studie zeigt deutlich, dass die Initiative in Europa noch nicht ausreichend kommuniziert wurde", erläutert Malcolm Hemming, Manager Umweltschutz und Sicherheit bei Xerox Europe. "Die Umsetzung der Vorlage durch die EU-Mitgliedsstaaten soll 2005 beginnen, die Ziele für die Rücknahme werden zum ersten Januar 2006 festgesetzt. Vor diesem Hintergrund ist es für Unternehmen sehr wichtig, sich mit der Richtlinie auseinander zu setzen."
Grundlage des Vorstoßes der Europäischen Union ist die Tatsache, dass 1998 sechs Millionen Tonnen Elektroschrott anfielen - mit jährlich um drei bis fünf Prozent ansteigender Tendenz. 90 Prozent der Elektro-Abfälle werden derzeit auf Müllhalden entsorgt, verbrannt oder ohne spezielle Aufbereitung wiederverwendet. Das Europäische Parlament nimmt an, dass große Mengen der gefährlichen Inhaltsstoffe auf Grund ungeeigneter Entsorgungspraktiken in die Umwelt gelangen. Um diese Abfallmengen zu reduzieren, möchte das Europäische Parlament die Hersteller der Geräte stärker in die Pflicht nehmen. Diese müssen durch die Vorschrift mit erheblichen finanziellen Auswirkungen rechnen. Zusätzlich müssen sie Produkte den Anforderungen an effektives Recycling anpassen. Der Xerox-Studie zufolge rechnet jedoch nur jeder dritte Unternehmer damit, dass die Richtlinie erhöhte Kosten nach sich ziehen wird.
Xerox hat im Rahmen der Studie mehr als 500 Unternehmensentscheider aus den Sektoren Automobilwirtschaft, Versorgungsgüter, IT/TK sowie braune und weiße Ware in fünf europäischen Ländern (Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien) befragt.
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