Spiegel: Rückschlag für Siemens vor UMTS-Start
Meldung mittlerweile von Siemens dementiert
Im Milliardengeschäft mit den künftigen UMTS-Handys hat der Münchner Siemens-Konzern nach Angaben des Spiegel eine schwere Schlappe einstecken müssen. Der weltgrößte Netzbetreiber Vodafone mit seinen rund 93 Millionen Kunden soll demnach beim Start von UMTS nach derzeitiger Planung hauptsächlich auf andere Handyhersteller zurückgreifen. Grund sei eine veränderte Strategie der großen Mobilfunker.
Um sicherzustellen, dass beim Start der neuen Netze genügend Handys zur Verfügung stehen und angebotene Dienste wie beispielsweise E-Mails auch wirklich auf den kleinen Geräten funktionieren, wollen die Netzbetreiber in puncto Entwicklung und Vertrieb künftig wesentlich enger mit den Handyherstellern zusammenarbeiten. Nach wochenlangen Verhandlungen hat sich Vodafone inzwischen auf drei so genannte Kernlieferanten festgelegt: Nokia, Motorola und Panasonic. Bereits im August hatte der France-Télécom-Mobilfunkableger Orange den deutschen Handybauer von der aktuellen Verkaufsliste gestrichen, berichtet der Spiegel. Bei der Telekom-Tochter T-Mobile (62 Millionen Kunden) sei Siemens neben Nokia, Motorola und Samsung noch in der engeren Wahl.
Allerdings wurde über konkrete Mengen bisher nicht gesprochen, schreibt der Spiegel. Genau das könnte zum Problem werden. Denn die technische Leistungsfähigkeit des Konzerns wird von der Branche nicht in Frage gestellt. Allerdings konnte Siemens in bisherigen Verhandlungen mit Netzbetreibern nicht gewährleisten, dass im nächsten Jahr eine genügend große Anzahl an UMTS-Handys für die europaweite Einführung zur Verfügung steht.
Siemens weist solche "Spekulationen" zurück; es gebe mit allen großen Netzbetreibern aussichtsreiche Gespräche. Erst in der vergangenen Woche hatte Siemens-Chef Heinrich von Pierer bessere Ergebnisse der Handy-Sparte für das nächste Jahr in Aussicht gestellt. Zuvor allerdings hatte er rund 2600 Stellen in der Fertigung gestrichen.
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