Sun will vornehmlich Produkthersteller bleiben
Keine Flucht ins Lösungsgeschäft
Nach Aussage von Dr. Helmut Wilke, Geschäftsführer der Sun Microsystems GmbH, ist Sun ist in erster Linie ein Hersteller von Produkten für IT-Infrastruktur und will dies auch bleiben. Das Unternehmen werde sich im Gegensatz zu den Wettbewerbern IBM, Hewlett-Packard und Compaq nicht als Dienstleistungs- und Lösungsanbieter positionieren, der Produkte für beliebig austauschbar halte.
"Unser Bestreben, die besten Produkte zu den für unsere Kunden besten Preisen auf den Markt zu bringen, wird durch die aktuelle wirtschaftliche Lage nicht beeinflusst", sagte Wilke vor einem kleinen Kreis in München. Die "Flucht ins Lösungsgeschäft" werde sein Unternehmen nicht antreten. Die Dienstleistungen würden sich weiterhin auf die Unterstützung der Produkte konzentrieren.
Vielmehr will Sun künftig noch stärker mit Systemintegratoren (SI) und Softwarehäusern zusammenarbeiten, die ihrerseits auf Komplettlösungen spezialisiert sind, kündigte Wilke an. Durch die Konzentration auf die Rolle als Lieferant von Hardware und Basissoftware sei Sun Microsystems der ideale Partner für SI-Gesellschaften.
Der Sun-Chef verwies auf IBM: Der nach Umsatz weltweit größte Computerhersteller erziele in Wirklichkeit nur noch ein Drittel seiner Einnahmen mit dem Verkauf von Hardware. Das Gros des Umsatzes stammt aus dem Dienstleistungssektor. "Für die großen Systemintegratoren ist IBM damit kein Partner, sondern ein Konkurrent", analysierte Dr. Helmut Wilke.
Durch die Fokussierung auf das Produktgeschäft erwartet Sun Microsystems zudem strategische Vorteile, die sich langfristig auszahlen. "IBM, Hewlett-Packard und Compaq werden zusehends zu Vasallen von Intel und Microsoft. Sie bestimmen dadurch immer weniger über ihre eigenen Produktentwicklungen, sondern hängen von ihren Schlüssellieferanten ab. Dadurch ist Sun bald der einzige Anbieter am Markt, der seinen Kunden noch wirkliche Produktinnovationen und die damit verbundenen Vorteile anbieten kann", erläuterte Dr. Helmut Wilke.
Nach seinen Worten ist Sun Microsystems heute schon der einzige Computerhersteller mit durchgängiger Softwarekompatibilität vom kleinen Server für unter 1000 Euro bis zum Superserver für über 10 Millionen Euro. Den Vorteil hätten die Kunden und Softwarepartner von Sun: Anwendungsprogramme lassen sich nach Darstellung des Sun-Chefs ohne Änderungen auf Rechnern völlig unterschiedlicher Leistungsklassen einsetzen. Dadurch könnten die Unternehmen ihr Rechenzentrum bei steigenden Anforderungen flexibel ausbauen, ohne Investitionen in Software oder gar den reibungslosen Betrieb insgesamt zu gefährden.
Die immer neuen Sicherheitslücken von Windows machen nach Einschätzung von Sun-Chef Dr. Helmut Wilke besonders deutlich, wie gefährlich die Microsoft-Abhängigkeit von IBM, HP und Compaq sei.
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